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Stellte in Kuchl ein ressourcenschonendes Nasslagerkonzept vor: Daniel Müller von den Bayerischen Staatsforsten © Robert Spannlang

Salzburger Wald & Holz Gespräche Kuchl 2018

Heiße Luft und echte Stürme

Ein Artikel von Robert Spannlang | 29.11.2018 - 18:28

„Erstmals seit Jahrzehnten gab es in Italien im 1. Quartal zu wenig Verpackungsholz“, verwies Rainer Handl vom Fachverband der Holzindustrie Österreich in seiner Analyse zum aktuellen Holzmarkt auf dessen unverminderte Aufnahmefähigkeit. Ganz anders die Vertreter der Forstseite, die ihren Weg aus der Rundholzpreisklemme auch in einem Mehr an Kundendienstleistung sehen: Just-in-time und Just-what-you-need waren hier Schlagworte. „Wir dürfen nicht nur als bloße Holzlieferanten gelten“, warnte Wolfgang Holzer von den ÖBf. Auf der anderen Seite müsse auch möglich sein, bei Frischholz mehr Flexibilität bezüglich Sortimenten und Mengen zu haben. Zufällige Nutzungen machten ohnehin einen immer größeren Anteil am Einschlag aus, lautete der Tenor im ganz in Holzbauweise errichteten Lernzentrum des Holztechnikums Kuchl.

Entscheidend sei aber auch, nach Stürmen behutsam mit Mengenangaben über Schadholz umzugehen. Nach Vaia habe er einen Anruf von einem Unternehmer aus Deutschland bekommen, der bei der Aufarbeitung „von 5 Mio. fm Schadholz in Österreich“ mit Erntegerät aushelfen wollte, berichtete Wolfgang Holzer. „Solche extrem überhöhten Angaben – wie immer sie entstanden sein mögen – schaden uns noch zusätzlich“, schloss er.