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submission Niederösterreich 

Dunkle Hölzer weiter im Trend

Ein Artikel von Jörg Parschau | 04.02.2019 - 13:03
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Vertreter der Landwirtschaftskammer und des Waldverbandes Niederösterreich mit dem wertvollsten Eichenstamm der Submission © LKNÖ

Am Eingang des Submissionsgeländes, unweit des malerischen Zisterzienserstifts im Wienerwald, liegen die Stars des Tages aufgebahrt – allen voran ein geriegelter Bergahorn, der mit 3.295 €/fm den mit Abstand höchsten Festmeterpreis erzielte. Er wurde von einem Instrumentenbauer erstanden. Gleich daneben die Spitzenstämme von Schwarznuss (1.317 €/fm) und Eiche (1.201 €/fm), die jeweils an Möbelhersteller gingen. Auch beim Durchschnittserlös führten diese drei Baumarten die Liste an, wenn auch in leicht abgewandelter Reihenfolge: Hier lag die Schwarznuss vorn, mit 614 €/fm, was etwas unter dem Vorjahreswert dieser Baumart liegt. Es folgten die Eiche mit 511 €/fm und der Bergahorn mit 459 €/fm. Letztere beiden konnten ihren Durchschnittswert im Vergleich zum Vorjahr steigern. 

Eiche weiterhin meistverkaufte Baumart
In der Masse lag die Eiche – wie auch schon in den vergangenen Jahren – klar an der Spitze: 42% der heuer verkauften Stämme waren Eichen, gefolgt von Schwarznuss (21%) und Esche (13%). Die hohen Anteile von Eiche und Esche erklären sich nicht nur aus der Häufigkeit dieser heimischen Laubhölzer in den Wäldern Niederösterreichs, wie Franz Fischer, Obmann des niederösterreichischen Waldverbands ausführt. Zusammen mit dem hohen Anteil der exotischen, eher selten angebauten Schwarznuss spiegeln sie den seit Jahren anhaltenden Trend zu dunkleren Hölzern wider, so Fischer. Bei der Esche kommt laut Werner Löffler, Forstdirektor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, noch der Faktor Eschentriebsterben hinzu. Viele Waldbesitzer würden jetzt ihre wertvollen Eschen schlägern, um der grassierenden Pilzkrankheit zuvorzukommen. Ob die Esche das gleiche Schicksal ereilt wie einst die Ulme, wird vom Erfolg des Resistenzzüchtungsprogramms abhängen, das seit Kurzem vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) betrieben wird, so Löffler.

Lärche und Obstgehölze preislich im Mittelfeld
Häufigstes Nadelholz auf der traditionell laubholzdominierten Submission war heuer mit 2% der Stämme die Lärche. Ihr Durchschnittserlös lag mit 278 €/fm im Mittelfeld. Im selben Bereich tummelten sich hochstämmige Wild- und Kulturobstgehölze wie Kirsche, Elsbeere, Birne und Walnuss mit Durchschnittserlösen zwischen 220 und 391 €/fm. Kleinwüchsige Arten wie Apfel und Zwetschke lagen dagegen ebenso wie Erle und Ulme trotz ihrer Seltenheit im unteren Preissegment – mit Durchschnittserlösen von jeweils unter 100 €/fm.

Bieter aus Österreich, Deutschland, Frankreich und Kroatien
Insgesamt nahmen 147 Waldbesitzer an der Versteigerung teil – 21 mehr als im vergangenen Jahr. Die Zahl der Käufer lag mit 24 knapp unter der des Vorjahres. Der überwiegende Teil der Bieter kam aus Österreich, einige auch aus Deutschland, Frankreich und Kroatien. Das Gesamtvolumen der verkauften Stämme war mit 787 fm 13% höher als im Vorjahr. Auch wenn dieser Wert nicht an die Spitzenwerte früherer Jahre heranreicht, zieht Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und heuer erstmals in Heiligenkreuz mit dabei, eine positive Bilanz: „Die Versteigerung zeigt, dass die Arbeit unserer Waldbesitzer geschätzt wird. Nicht umsonst setzen viele nationale sowie internationale Verarbeiter auf Holz aus Niederösterreich.“