Russland

WWF kritisiert FSC in Russland

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 25.06.2019 - 08:32

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass großflächige Kahlschläge von bis zu 50 ha die ökologische Funktionalität der Wälder beeinträchtigen. „Es gibt keine wesentlichen ökologischen Unterschiede, weil auch unter dem FSC-Siegel quasi sämtliche Holzbiomasse auf den Kahlschlägen geerntet und abtransportiert wird. Auch Anzahl und Größe der Kahlschläge würden unter der Zertifizierung nicht verändert“ informiert Jeanette Blumröder von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde/DE, welche hauptverantwortlich für die Studie ist.

Im Zuge der FSC-Zertifizierung werden in Russland Urwald-Schutzgebiete eingerichtet, wobei aber der russische FSC-Standard laut der Studie wichtige Kriterien für eine nachhaltige Waldwirtschaft ignoriert, so Susanne Winter, Programmleiter Wald beim WWF Deutschland. FSC-zertifizierte Flächen haben sich in Russland rasch ausgebreitet, da die Firmen Zugang zum europäischen Markt erreichen wollen, erläutert Pierre Ibisch, Verantwortlicher der Studie. „Die Verbraucher in Europa kaufen das Holz mit dem FSC-Siegel und glauben, sie würden den russischen Wäldern damit etwas Gutes tun. Das können wir mit unserer Fallstudie leider nicht bestätigen“