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Der Witterungsverlauf 2018/19 und seine Folgen für den Wald spielen dem Buchdrucker in die Hände. Und er legt erst jetzt richtig los. © A.Knoll

Thüringen

Käferfangzahlen steigen explosionsartig an

Ein Artikel von Barbara Schuss (bearbeitet für Forstzeitung.at) | 23.07.2019 - 08:22

Die Fangzahlen des Buchdruckers stiegen im Monat Juni explosionsartig an. Die Thüringer Landesforstanstalt - mit 200.000 ha flächengrößter Waldbesitzer im Freistaat - berichtet, dass seit vergangenem Jahr die rund 172.000 ha Fichtenbestände schon mehrfach auf Borkenkäferbefall kontrolliert und, wo nötig, saniert wurden. „Mit dem durch die kühle Maiwitterung etwas verzögerten Ausflug der ersten Käfergeneration wird nun ein starker Schwarmflug und in Folge ein deutlich verstärkter Stehendbefall einsetzen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Mit dem neuen Stehendbefall wird in den kommenden sechs bis acht Wochen die zweite Generation angelegt. Diese 2. Generation wird mit einer massiven Individuenzahl die bisher unbeschadet verbliebenen Fichten befallen. Auffallend sind derzeitig die ungewöhnlich hohen wöchentlichen Käferfangzahlen von über 10.000 Buchdrucker pro Falle und Woche - in Einzelfällen sind es sogar bis zu 20.000 Käfer. Die landesweite Juni-Stehendbefallsmenge seien gegenüber 2018 um das Vierzigfache angestiegen, heißt es aus Thüringen.

Auch Kupferstecher sowie Kiefern- und Lärchenborkenkäfer verursachen durch ihren Fraß erhöhte Schadholzmengen. „In den nächsten vier Jahren werden wir mindestens 32 Mio. € für die Beseitigung der Waldschäden zur Verfügung stellen. Mit dem Geld kann dringend notwendiges Fachpersonal eingestellt werden, das die Forstleute vor Ort bei der Bereinigung der Waldschäden der rund 180.000 Waldbesitzer im Kommunal- und Privatwald unterstützen wird. Unser wichtigstes Ziel ist der Waldumbau mit einer klimaangepassten, nachhaltigen Baumartenvielfalt.“, kündigt Thüringens Forstministerin Birgit Keller an.