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Aufforstung des Schutzwaldes in den Steilhängen des Forstreviers Hinteres Zillertal © W. Simlinger

ÖSTERREICHISCHE BUNDESFORSTE

1,8 Mio. neue Bäume für Österreich

Ein Artikel von Stefanie Hilberer (für forstzeitung.at bearbeitet) | 19.03.2020 - 11:59
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Tannenkeimling © W. Simlinger

Mit den steigenden Temperaturen beginnen die Aufforstungen in den heimischen Wäldern, die ganz im Zeichen des Klimawandels stehen „Allein heuer werden die Bundesforste rund 1,8 Mio. Jungbäume in ganz Österreich pflanzen und das so vielfältig wie möglich. Insgesamt setzen wir über 40 verschiedene Baumarten in unseren Wäldern“, erklärt Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste. In Zeiten des Klimawandels werden gesunde und intakte Wälder besonders benötigt. „Der Wald der Zukunft wird ein bunter, facettenreicher Mischwald sein, da artenreiche Wälder stabiler gegen Umwelteinflüsse und weniger anfällig für Schädlinge sind und den Folgen des Klimawandels besser gewachsen sein werden“, ergänzt er. Gepflanzt werde in allen 120 Forstrevieren der Bundesforste von den Donauauen östlich von Wien bis zum Arlberg im Westen. Und dafür werde auch investiert. „2020 werden wir rund 12 Mio. € in die Waldpflege investieren, mehr als zwei Millionen werden allein in die Aufforstungen fließen“, nennt Freidhager Zahlen.

Mit Eichen, Lärchen und Tannen gegen Hitze, Trockenheit und Stürme
„Bei extremen Witterungsbedingungen stößt jede Baumart an ihre Grenzen, aber es gibt Baumarten, die mit längeren Trockenperioden, wenig Niederschlag oder Stürmen besser umgehen können als andere“, erklärt Rudolf Freidhager weiter. An trockenen Standorten wachse die Eiche, deren Bedeutung besonders im Osten des Landes und in tieferen Lagen zukünftig zunehmen werde. Auch die Tanne kehre stärker in unsere Wälder zurück: Sie zählt zu den am tiefsten wurzelnden Nadelhölzern und kann Wasser und Nährstoffe aus zwei bis drei Meter Tiefe holen. Tannen vertragen daher Trockenheit besser als etwa flachwurzelnde Fichten und halten aufgrund ihrer Pfahlwurzeln auch häufiger auftretenden Stürmen besser stand. Ebenso werde die Lärche künftig - auch als Alternative zur Fichte - deutlich zunehmen. Der Nadelbaum hat eine ausgesprochen hohe ökologische Amplitude, wächst sowohl in tiefen als auch Gebirgslagen von 300 bis 2.200m Seehöhe und ist aufgrund seines Herzwurzelsystem besonders sturmstabil.

Jagd als Schlüssel für Wald der Zukunft
„Ohne Jagd kein Wald der Zukunft“, stellt der ÖBf-Vorstand klar. Für das Aufkommen der Jungbäume ist die Jagd ein Schlüsselfaktor. Jungbäume - insbesondere Tannen, aber auch Lärchen - werden von Wildtieren besonders gerne verbissen und damit geschädigt. Es reiche nicht, nur die richtigen Baumarten und Standorte auszuwählen. Es müsse auch sichergestellt werden, dass die Jungpflanzen gut aufwachsen können und entsprechend geschützt und gepflegt werden. Deshalb sei es die Aufgabe der Jagd, die Wildbestände an die Wälder anzupassen.