Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR)

Waldumbau im Zeiten des Klimawandels

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 26.02.2021 - 09:18

Der diese Woche von der deutschen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgestellte Waldzustandsbericht 2020 war für die AGR keine große Überraschung. Trockenheit und Dürre der vergangenen Jahre haben zahlreiche Bäume schwer geschädigt oder ganz absterben lassen.

Es ist aus Sicht des AGR nicht die erste existenzielle Krise, der sich der Wald in Deutschland gegenübersieht. Die massive Übernutzung in der frühen Neuzeit, der rücksichtslose Holzeinschlag in der Kriegs- und Nachkriegszeit sowie die Versauerung der Wälder in der Debatte um das Waldsterben in den 1980er-Jahren waren jede für sich Krisen, die den Wald an seine Grenzen gebracht haben.

Alle Krisen haben eine Gemeinsamkeit: Sie wurden durch beherztes Eingreifen überwunden. Die Vergangenheit zeigt, dass sich aktives Handeln nach forstwirtschaftlichen Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen lohnt, argumentiert der AGR. Gleichzeitig warnen sie vor den Stimmen, die im Zuge der Klimakrise vom Nichteingreifen und neuen Wildnisflächen sprechen.

Wie die Lösung für einen klimaangepassten Wald aussieht, kann man noch nicht mit Sicherheit sagen. Viel spricht für den AGR dafür, dass es weniger einer großen Kraftanstrengung, als vielmehr zahlreichen individuellen Lösungsvorschlägen bedarf, welche die Vielfalt des Waldes selbst abbilden. Der AGR warnt dabei ausdrücklich „vor irrlichternder privatfinanzierter Waldforschung auf Basis von `Alternativen Fakten`“.

Die finanzielle Unterstützung der Bundesregierung für den Waldbesitz ist für die AGR ein erster und wichtiger Schritt. Die Herausforderung ist insgesamt so groß, dass das Ziel einer gesellschaftlichen nutzungsinduzierten Vergütung von Klimaschutzleistungen des Waldes nicht aus den Augen verloren gehen darf, wird argumentiert.