Wildökologisches Forum Alpenraum

Von Ruhezonen und wildökologischer Raumplanung

Ein Artikel von Philipp Matzku | 16.04.2021 - 18:04
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Die Forstdirektoren Martin Straubinger, Forsdirektion Foscari, Paternion (rechts) und  Andreas Holzinger, Steiermärkische Landesforste, (unten) berichteten über ihre Lösungen zur Überwinterung des Schalenwildes. © Philipp Matzku

Der Wald wird speziell im Winter vielfach genutzt - vom Wild als Lebens-, von Forstbetrieben und Waldbesitzern als Wirtschafts- und seit einigen Jahren zunehmend für Touristen und Sportler als Freizeitraum. So ist das Thema Überwinterungskonzepte für Wildtiere ein integrales und kein sektorales.  Die Notwendigkeit von Winterfütterungen hängt sehr stark von den örtlichen und regionalen Begebenheiten ab. Die Steiermärkischen Landesforste setzen im Nationalpark Gesäuse, wie auch die Agrargemeinschaft Nenzing im Nenzinger Himmel bei Rotwild auf Winterfütterungen und Gatterhaltung, wohingegen die Forstdirektion Foscari, Paternion die Fütterung von Rotwild vor acht Jahren komplett eingestellt hat. In den beiden ersten Fällen soll die Fütterung verhindern, dass das Wild nicht in tiefere Lagen wandert, im Kärntner Fall wurden die Rotwildbestände und -schäden so hoch, dass man von weiteren Fütterungen Abstand genommen hat.

Allen gemeinsam ist, dass Konzepte der Besucherlenkung leichter umzusetzen sind als jene der Wildlenkung, Ruhezonen für das Schalenwild vorhanden sein sollten, die Abschlussplanung bis in den Spätherbst möglichst professionell von und mit Berufsjägern umgesetzt werden muss sowie für eine effektive wildökologische Raumplanung eine große Fläche und Rotwildbewirtschaftungsgemeinschaften zur Verfügung stehen sollte.

Rot-, wie auch Gams-, Reh- und Steinwild reduzieren im Winter und kalten Temperaturen im Vergleich zum Sommer ihren Energiehaushalt um bis zur Hälfte. Bei Störungen - speziell in den Morgenstunden und vormittags, wenn sich die Tiere durch die Sonne aufwärmen - erhöht sich deren Energieaufwand um bis zu einem Drittel.

Einen ausführlichen Bericht erscheint in der Juni Ausgabe der Forstzeitung.

Link zum Forum: www.wöfa.at