Ukraine

Ukraine plant Konsolidierung der Forstverwaltung

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 01.12.2021 - 13:01

„Die Effizienz eines Unternehmens, welches bis zu 15.000 ha bewirtschaftet, ist nie hoch genug. Daher ist eine systematische Umstrukturierung des Forstsektors im Gange, um das volle Potenzial der Waldressourcen auf allen Ebenen zu erschließen“, erklärt der Leiter der staatlichen Forstbehörde der Ukraine (SFRAU), Yuriy Bolohovets.

Staats- wie Kommunalwaldbetriebe sind dabei laut ukrainischem Forstgesetz nicht Teile der staatlich-privaten Partnerschaft. Die Forstbehörde hat ferner eine Liste von Forstbetrieben erstellt, welche nicht privatisiert werden sollen.

Die Forstreform erfordert eine Aktualisierung des Rechts- und Verwaltungsrahmens, eine Aufstockung der Finanzmittel, Synergieeffekte zwischen staatlichen und lokalen Behörden sowie die Gründung finanziell stabiler und wettbewerbsfähiger staatlicher Forstbetriebe. Im Zuge der Konsolidierung der Forstverwaltung wurden mehr als zehn Parameter berücksichtigt. Darunter fallen etwa die wirtschaftlichen Leistungen, soziale, administrative und produktive Bedingungen sowie Freizeitaktivitäten. Neben der Wiederaufforstung ist die rasche Reaktion nach Waldbränden besonders im Fokus.

42.000 Personen sind in der Ukraine in der Forstwirtschaft tätig, von denen rund 950 nach der Umstrukturierung entlassen werden sollen. Nicht zeitgemäße Berufe, vor allem im Produktionsprozess, sollen gestrichen und damit bis zu 330.000 € eingespart werden. „Der moderne Forstarbeiter hat eine Berufsausbildung und arbeitet im Wald und nicht im Büro. Er hat ein Smartphone und jedes Forsthaus hat einen Internetanschluss“, betont Bolohovets.

Die Verwaltungskosten der 127 am Ende der Forstreform zusammengeschlossenen staatlichen Forstbetriebe haben Verwaltungskosten von jeweils 7 Mio. UAH/J (230.000 €/J). Das sind insgesamt rund 29 Mio. €/J. Die Steuereinnahmen der staatlichen Forstbetriebe würden weiterhin von den Gemeinden einbehalten, wird seitens der Forstbehörde betont. In den ersten zehn Monaten zahlte die Forstbranche 5,5 Mrd. UAH (180 Mio. €) an Steuern, was einem Anstieg von 65.000 € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.