Deutschland

Förderprogramm nimmt mindestens 30.000 ha Wald aus der Nutzung

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 18.01.2023 - 14:14

Laut Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), die sich auf das BMEL berufen, stammen ein Großteil der bereits eingegangenen Anträge von Waldeigentümern unter 100 ha Fläche. Von diesen hätten sich gut 60% freiwillig bereit erklärt, 5% ihrer Waldfläche aus der Nutzung zu nehmen und die dafür angebotene Zusatzprämie beantragt.
Für Betriebe über 100 ha Waldfläche sind 5% Nutzungsverbote verpflichtend. Daraus ergibt sich schon nach Eingang von etwa 10% der förderfähigen Waldfläche bei Bewilligung eine aus der Bewirtschaftung genommene Fläche von etwa 30.000 ha Wald – eine größere Fläche als der Nationalpark Bayerischer Wald, der größte vorwiegend aus Wald bestehende Nationalpark Deutschlands.

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR) kritisiert ebenfalls die Politik der Bundesregierung. Steuergelder für die Nichtbewirtschaftung seien in der gegenwärtigen Situation, in der der Wald dringend aktiv fit für den Klimawandel gemacht werden müsse, das falsche Signal. Dazu kommt der Schaden durch den Wegfall des Holzaufkommens: „Für den einzelnen Forstbetrieb mag es eine verschmerzbare Größe sein, gesamtwirtschaftlich wird uns dieses Holz fehlen“, so Lukas Freise, Geschäftsführer der AGR.