Hier nagt der Holzwurm

Glosse: Was kommt nach Käfer? Weltweiter Holzmangel?

Ein Artikel von Gerd Ebner | 11.09.2020 - 08:09

Von 1999 bis etwa 2015 wütete im Westen Kanadas und der USA der Kiefern-

Borkenkäfer. Rund 700 Mio. m3 Schadholz fielen an. In der am meisten betroffenen Provinz – Britisch-Kolumbien – sank der nachhaltige Hiebsatz in der Folge um über 40 %. Die Einnahmen der Forstwirtschaft gaben seither jedes Jahr nach. Minus 30 % waren es alleine im Vorjahr. 

Parallel fielen Britisch-Kolumbien 5 Mio. m3/J Einschnittskapazität weg. Die kanadischen Sägeindustrien verlagern ihre Produktionen zusehends in den US-Süden, wo der Rohstoff vorhanden ist. 

Die Schadholzmenge in Nordamerika ist durchaus mit dem vergleichbar, was in Mitteleuropa bis 2030 befürchtet werden muss. Daher stellt sich die Frage: Wird auch in hier bald der (Fichten-) Rohstoff knapp?

Doch die Welt braucht immer mehr Schnittholz! Der Weltbedarf an Nadelschnittholz soll einer renommierten Studie zufolge von 2017 bis 2025 nochmals um 18% oder 61 Mio. m3/J steigen. Was passiert am Weltmarkt, wenn Mitteleuropa mittelfristig weniger produzieren würde?

Man muss wissen: Die derzeitige Preisexplosion in den USA ist primär dem verminderten Binnenangebot Nordamerikas geschuldet. Was erwartet uns, wenn der Bedarf wirklich um über 60 Mio. m3/J zunimmt und sich das Angebot eher vermindert?