Forschung

Zweites Leben für Nadeln von Weihnachtbäumen

Ein Artikel von Robert Spannlang | 31.12.2018 - 12:24
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Jedes Jahr nach den Feiertagen werden Millionen von Weihnachtbäumen deponiert.   © ARGE NÖ Christbaumproduzenten

Anstatt zu verrotten und dabei viel CO2 in die Atmosphäre zu entlassen, könnten die Nadeln nicht mehr gebrauchter Weihnachtsbäume bald das Rohmaterial für Produkte wie Reinigungsmittel, Mundwasser, Farben oder Süßungsmittel bilden. Cynthia Kartey, Doktorandin an der Universität Sheffield in England, hat festgestellt, dass aus Koniferennadeln durch „einfache, bisher aber noch nicht erforschte Verfahren“ eine Reihe nützlicher Produkte gewonnen werden können. Bis zu 85% der Nadeln besteht aus dem komplexen Polymer Lignocellulose. Die Komplexität dieses Polymers machte bisher die Verwendung von Nadeln als Rohmaterial für die meisten industriellen Prozesse unbrauchbar. In Bioraffinerien könnten diese komplexen Strukturen in einfache, hochwertige industrielle Chemikalien wie Zucker und Phenol zerlegt werden. Dieser Prozess sei nachhaltig und erzeuge keinen Abfall, da das feste Nebenprodukt auch für andere industrielle chemische Prozesse nützlich sein könne, so die junge Forscherin.

Alleine in Großbritannien landen jedes Jahr etwa 7 Mio. Weihnachtsbäume auf der Mülldeponie.