Schweden

Fichtensaatgut wird knapp

Ein Artikel von Jörg Parschau (für forstzeitung.at bearbeitet) | 31.05.2019 - 10:01

Im Durchschnitt erlebt Schweden alle sieben bis zehn Jahre eine Fichten-Vollmast, ausgelöst durch günstige Klimaverhältnisse (trocken-warme Witterung um Mittsommer des Vorjahres). Die letzte Vollmast liegt allerdings schon 13 Jahre zurück. Nach dem warmen Sommer 2018 und örtlich reicher Blütenentwicklung im heurigen Frühjahr hoffen Schwedens Saatgutproduzenten nun, dass es im Herbst 2019 zur Vollmast kommt. Die erhoffte Mast ist allerdings durch verschiedene Schadorganismen bedroht. Vor allem der Gelbe Zapfenrost (Chrysomyxa pyrolata), der in Schweden neuerlich vermehrt auftritt, bereitet den Saatgutherstellern Sorgen. Der noch wenig erforschte Pilz befällt die Fichtenblüten im Frühjahr und beeinträchtigt so die Zapfenentwicklung.

Um die Saatgutproduktion langfristig zu sichern, investiert Svenska Skogsplantor derzeit massiv in die Forschung. Bei der Schädlingsbekämpfung in den Samenplantagen experimentiert man unter anderem mit antagonistischen Pilzen, die in wässriger Lösung auf die Blüten gesprüht werden, sowie mit der Isolierung einzelner Blüten an den Samenbäumen, die dann allerdings manuell bestäubt werden müssen. Darüber hinaus werden Methoden erprobt, die die Fichte zu reicherer Blütenproduktion stimulieren sollen, etwa das Beheizen der Plantagenbäume unter Zeltüberdachungen.