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Borkenkäferschäden in Thüringen © Andreas Knoll

Thüringen

Borkenkäfer verursacht im Juni Rekordschadholzmenge

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 20.07.2021 - 08:38

Im deutschen Thüringen hat sich Anfang Juni der Fichtenborkenkäfer eindrucksvoll zurückgemeldet. Damit hat sich die in diesem Jahr durch den Borkenkäfer verursachte Schadholzmenge auf 1,4 Mio. fm erhöht, meldet Thüringen Forst. Das Jahresmittel für den Zeitraum 2000-2017 lag bei rund 150.000 fm.

„Der positive Frühjahrstrend hat sich leider nicht fortgesetzt. Die Ergebnisse der laufenden Borkenkäferüberwachung haben uns allerdings diese Entwicklung erkennen lassen. Deshalb haben wir die Waldbesitzenden in den vergangenen Wochen immer wieder aufgefordert, in der Käferholzsanierung nicht nachzulassen“, so Volker Gebhardt, Thüringen Forst-Vorstand. Der im Vergleich zum Vorjahr um Wochen verzögerte Schwarmflug setzte erst Mitte Mai ein, dafür umso massiver. Bis zu 30.000 Borkenkäfer pro Falle innerhalb einer Woche fingen die Förster, ein wesentlich höherer Wert als im Durchschnitt. Positiv bewerten die Forstschutzexperten den Zeitpunkt des späten Schwarmflugs. Damit ist im weiteren Jahresverlauf die Vermehrungsfähigkeit des Käfers begrenzt. Er wird voraussichtlich nur zwei Generationen ausbilden können.

Eine Entwicklung unterscheidet sich allerdings zu den Borkenkäferjahren 2018 bis 2020: Die Nachfrage nach Fichtenholz ist derzeit am Markt enorm. Dies bedeutet, dass das Schadholz einen schnellen Weg aus dem Wald in die holzverarbeitenden Betriebe findet.