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Waldbrand © DI (FH) Martina Nöstler

Österreich

Größter Waldbrand Österreichs

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 27.10.2021 - 08:08

Das betroffene Gebiet am Mittagstein im Ortsteil Hirschwang gegenüber der Rax-Seilbahn im südlichen Niederösterreich ist großteils im Besitz der Stadtgemeinde Wien, die unter anderem im Raxgebiet ihre Quellschutzwälder hat.  

Aufgrund des unwegsamen steilen Geländes sei ein direkter Löschangriff von Bodentruppen von Beginn an unmöglich, berichtet noe.orf.at. Die Feuerwehr spricht vom „größten Waldbrand, den es je in Österreich gab“. Von dem Brand sind laut Herbert Weidinger, Stv. Abteilunglsleiter des Forst- und Landwirtschaftsbetriebs der Stadt Wien, vor allem über 100 Jahre alte sekundäre Schwarzkiefernbestände betroffen.

Insgesamt seien acht Hubschrauber des Innen- und Verteidigungsministeriums im Einsatz, um den Waldbrand von der Luft aus zu löschen. Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Stadt Wien haben Waldschneisen geschlagen, um ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Für die Stadt Wien seien bis zu 40 Forstfacharbeiter im Einsatz. „Wir haben eine eigene Brandschutzabteilung und viele unserer Facharbeiter sind bei der Feuerwehr. Die Kollegen, die jetzt im Brandgebiet tätig sind, waren erst im Sommer bei den Waldbränden im Kosovo im Einsatz“, informiert Weidinger. 

Die Stadt Wien setze im Nachzug des Brandes auf Naturverjüngung und Schwerpunktbejagungen. „Wir haben hier bei den Schwarzkiefern viele Kronenbrände, was sehr selten ist. In der Regel, wie auch beispielsweise bei den Schwarzkieferbränden im Raum Neunkirchen, sind es Bodenbrände, wo der Altbestand durch das Feuer nicht komplett zerstört wird“, betont Weidinger.  

Für Wohngebiete, ein nahe gelegenes Fabriksgelände und der Rax-Seilbahn bestehe laut Behördenangaben aktuell keine Gefahr. Eine Quelle sei durch das Feuer nicht gefährdet.  

Aufgrund der trockenen Witterung und der starken Ostwinde rechnet die Landesfeuerwehr mit einem längeren Einsatz von mehreren Tagen bis Ende Oktober, bis das Feuer unter Kontrolle ist. Durch die Löscharbeiten gab es bislang zwei Verletzte. Die Brandursache oder auch die Schadenshöhe sind bislang unbekannt.