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WALDBRAND HIRSCHWANG

Schwarzkiefer und Buche mit hoher Feuerresilienz

Ein Artikel von Philipp Matzku | 15.11.2021 - 09:27
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Einige Bäume glühen weiterhin von innen und müssen entfernt werden
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„Es werden gerade auf der Fläche Glutnester sowie und brennende und glühende Wurzelstöcke aufgesucht und gelöscht. Darüber hinaus identifizeren wir Bäume, die von innen glühen und erst beim Fällen zu brennen anfangen“, berichtet Herbert Weidinger, stellvertretender Abteilungsleiter des Forst- und Landwirtschaftsbetriebes der Stadt Wien.

Die Kronenbrände bei der Schwarzkiefer sind hauptsächlich im oberen Brandgebiet aufgetreten. Weiter herunter im Buchen-Mischwald handelt es sich meist um Bodenbrände. „Die Schwarzkiefer kommt gut mit Bodenfeuer zurecht und hat auch eine hohe Überlebensrate, wenn zwei Drittel der Krone versengt sind. Auch die Buche weist eine hohe Resilienz nach Waldbränden auf. Altbäume zeigen nach Bränden verstärkt Mastjahre“, berichtet Dr. Mortimer M. Müller, vom Institut für Waldbau, Universität für Bodenkultur in Wien in seinem Waldbrand-Blog Österreich.

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Seit dem 6. November wurde bei dem Waldbrand am Mittagsstein in Reichenau an der Rax das vorläufge Brandaus erklärt
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Weidinger hofft auf den Einsatz der Drohnen, um unter anderem Multispektral Bilder von dem Gelände und den Brandschaden zu erstellen. Bislang war dies aufgrund der Wetterlage (Nebel) nach dem Brandaus kaum möglich. „Es gibt gute Standortkarten mit der entsprechenden Vegetationsdarstellung und wir hoffen auf eine natürliche Waldverjüngung, sowohl bei der Schwarzkiefer, wie auch bei der Buche“, informiert Weidinger. Eine Schwerpunktbejagung wird gerade vorbereitet und Forststeige wieder instandgesetzt. Es gibt Überlegungen, für das betroffene Gebiet am Mittagsstein ein Betretungsverbot für die allgemeine Bevölkerung zu erlassen. „Wir haben eine erhöhte Steinschlaggefahr und sind noch ein ganzes Stück vom endgültigen Brandaus entfernt“, betont Weidinger.