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Hochrangige Vertreter aus allen drei EUREGIO-Regionen nutzten auch die Gelegenheit, die Obertilliacher Deklaration zur Sicherung der Bergwälder zu unterzeichnen (v. li.): Luis Walcher (Landesregierung Südtirol), BM Norbert Totschnig, Josef Geisler (Landesregierung Tirol) und Dr. Giovanni Giovannini (Direktor des Forstdienstes der Autonomen Provinz Trient) © R. Spannlang/Forstzeitung

EUREGIO-Waldgipfel 2024

In der Not zusammenstehen

Ein Artikel von Robert Spannlang | 07.05.2024 - 06:16

Auf dem Programm des sehr gut besuchten Waldgipfels in der Osttiroler Gemeinde Obertilliach stehen Fachreferate sowie Exkursionen zu Schadflächen der Umgebung. Der Waldgipfel wurde im Rahmen des Österreichischen Walddialogs in Kooperation mit der Tiroler Landesregierung und der Europaregion EUREGIO Tirol–Südtirol–Trentino einberufen.

„Unser Wald ist ein Patient, aber kein Komapatient“, machte der für Forstwirtschaft zuständige Landesrat Luis Walcher aus Südtirol seinen Kolleg*innen angesichts in allen drei Regionen ähnlich devastierter Waldbilder Hoffnung. Der Tenor: Die gegenwärtige Krise nach den drei Katastrophenjahren 2018, 2019 und 2020 habe die eigenen Mittel überfordert. Dennoch hätten Landes- und Bundesregierung durch zusätzliche Katastrophenhilfen ihre Priorisierung des Forst-Holz-Sektors in den Regionen unter Beweis gestellt. „Der Rettungsanker Waldfonds war goldrichtig“, betonte etwa Josef Geisler, stellvertretender Landeshauptmann Tirols. „Wir werden ihn auch in Zukunft brauchen.“

33% des Objektschutzwaldes wären in Osttirol in Mitleidenschaft gezogen worden, stellte Bundesminister Norbert Totschnig fest. Der gebürtige Osttiroler fügte hinzu: „Unsere Arbeit hat gerade erst begonnen.“ Er unterstrich die Wichtigkeit von aktiver Waldbewirtschaftung, gut geplanter Aufforstung, konsequenter Bejagung sowie grenzüberschreitendem Erfahrungsaustausch und Unterstützung. Es sei dies für die 1998 geschaffene Europaregion EUREGIO Trentin, Südtirol und Tirol wohl ein Härtetest, aber auch eine Chance, sich als Schicksalsgemeinschaft zu bewähren.