Großes journalistisches Interesse erregte die heutige Wirtschaftspressekonferenz der Land&Forst Betriebe Österreich (LFBÖ) im Wiener Presseclub Concordia. In gewohnter Weise berichteten dort Präsident Konrad Mylius und Generalsekretär Martin Kubli über die Lage der heimischen Forstwirtschaft und stellten sich danach Journalistenfragen. Ein deutliches Plus von 12% zeige etwa das hochwertige Sortiment „Sägerundholz“ beim Einschlag im Jahresvergleich 2024 zu 2023, führte Martin Kubli aus. Er erklärte das einerseits mit geringeren Schäden durch Stürme und Käfer im Vorjahr, andererseits mit positiven Signalen am Holzmarkt, der von einer entgegen dem allgemeinen Trend positiven Holzbaukonjunktur profitiere. Es gebe vor allem in den Alpen noch viele vorratsreiche Fichtenwälder. „Forstbetriebe bleiben auch in Krisenzeiten verlässliche Partner unserer Wirtschaftsbetriebe“, folgerte Konrad Mylius. Auch wenn die Holzpreise aktuell besser seien als etwa noch vor fünf Jahren, öffne sich die Schere zwischen Kosten und Einnahmen für Forstbetriebe immer weiter, warnte der Präsident.
Offensichtliche Magenschmerzen dürften der Branche indes die ab kommendem Jahr von der EU verpflichtend vorgeschriebene Online-Selbsterklärung für Holz aus nicht-entwaldeten Beständen bereiten. Die Anmeldung zum Erhalt einer dafür nötigen Referenznummer sei schon aufwendig. Zur Illustration des bürokratischen Aufwandes wurde das offizielle Online-Formular zur Selbsterklärung in einem Videoclip ausgefüllt und dann mit hohem Zeitraffer abgespielt. Bei der Vielzahl an auszufüllenden Zeilen und auszuwählenden Optionen in Popup-Menüs konnte einem als Betrachter schwindelig werden. „Unsere Holz-Lieferkette wird angesichts dessen ab kommendem Jahr sicherlich etwas ins Stocken geraten“, prophezeite Martin Kubli. „Aber wir bereiten die Branche intensiv darauf vor – durch Schulungen und breit gestreute Informationen im ganzen Land. Ja, wir erwarten dennoch Probleme. Dabei ist Holz nur eines von einer ganzen Liste betroffener Produkte.“ „Der digitale Lieferschein, den wir als LFBÖ schon seit Jahren weit vorangebracht haben, wird uns hier aber sicherlich stark helfen“, unterstrich Präsident Konrad Mylius.