Mitteleuropa

Holzindustrie reagiert positiv auf geplante EUDR-Verschiebung

Ein Artikel von Philipp Matzku (für forstzeitung.at bearbeitet) | 24.09.2025 - 09:44

Der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Holzindustrie (HDH), Johannes Schwörer, erklärt zur EUDR-Verschiebung, die Verordnung müsse von Grund auf neu konzipiert werden. Die gewonnene Zeit solle genutzt werden, um wirksame Maßnahmen gegen Entwaldung zu entwickeln, ohne die Unternehmen mit übermäßiger Bürokratie zu belasten. Ein satellitengestütztes Monitoring könne hier helfen und zugleich die Lieferketten entlasten.

Aus Sicht des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbands (DeSH) ist die Verschiebung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) längst überfällig und in ihrer derzeitigen Form weder praktikabel noch zielführend. Nun müsse die Zeit genutzt werden, um die Verordnung grundlegend neu auszurichten, Bürokratie zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Holzindustrie zu sichern, betont DeSH-Präsident Dr. Stephan Lang.

„Die EUDR muss tiefgreifend vereinfacht oder besser vollständig aufgehoben werden“, fordert Dr. Erlfried Taurer, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs (FHÖ). Er erklärt: „Wir erwarten von den EU-Institutionen einen im Unternehmensalltag spürbaren Bürokratieabbau, damit Europas Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wird. Notwendig sind mutige Entscheidungen und entschlossenes Handeln statt kleinteiliger Kosmetik.“

Die Holzbranche bekennt sich zwar zum Ziel der EUDR, verlangt jedoch differenzierte Regelungen wie eine neue Risikokategorie „insignificant risk“ für Länder ohne Entwaldungsgefahr. Taurer plädiert zudem für faktenbasierte Risikoeinschätzungen und gezielte Kontrollen, anstatt die gesamte Wirtschaft pauschal zu belasten.