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Hubmayer Agrar setzt seit Februar 2022 auf den Chippertruck HEM 593 R von Jenz  © Hubmayer Agrar

Hubmayer Agrar

„Das G‘scheite für den Wald“

Ein Artikel von Philipp Matzku | 14.09.2023 - 08:14
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Die Jenz Chippertrucks sind standardmässig mit Kranen von Epsilon ausgestattet © Philipp Matzku

Seit 1,5 Jahren ist der Chippertruck HEM 593 R von Jenz im Dauereinsatz. Michael Hubmayer, geschäftsführender Gesellschafter des Lohnunternehmens Hubmayer Agrar, schätzt neben der Robustheit, den neuen Rotor und das hydraulische Gebläse der dreiachsigen Hackmaschine des deutschen Maschinen- und Fahrzeugbauers. Bei einer Leistung von maximal 270 Srm/h können Stämme bis zu einem Durchmesser von 60 cm zerkleinert werden. „Ab einem Durchmesser von 60 cm oder bei sehr großen, unförmigen Stämmen setzen wir gerne den Lasco-Kegelspalter ein. Wir sind dadurch viel flexibler, da wir in einem Arbeitsgang das Holz aufarbeiten können, unabhängig vom Holzdurchmesser“, informiert Sebastian Dürauer, einer der drei Fahrer der Jenz-Maschine. Jenz ist Erstausstatter bei den Lasco-Kegelspaltern, die sich auf dem Lkw aufgrund der beengten Platzverhältnisse gut verstauen lassen. 

Biomasse zur Wärmegewinnung

Hubmayer ist 2009 in das Biomassegeschäft eingestiegen und hat von Anbeginn auf die Maschinen von Jenz gesetzt. Die ersten drei Modelle waren mit Zapfwellenantrieb, bevor er sich 2019 für den Kauf des ersten Chippertrucks des Typs HEM 593-Cobra mit drehbarer Fahrerkabine entschied. 2018 erhielt Hubmayer einen Auftrag eines großen Energieversorgers und die Biomassegesamtmenge zum Zerkleinern stieg auf mehrere 100.000 Srm/J. Die eine Hälfte davon werden mithilfe von Subunternehmern verarbeitet, die andere Hälfte übernimmt Hubmayer selbst. Weitere Kunden sind unter anderem die Lenzing AG und der Niederösterreichische Waldverband. Sein Einsatzgebiet erstreckt über die Wachau, den Wienerwald sowie das Wein-, Wald- und Mostviertel. 

Acht Lkw zum Hackguttransport, zwei Volvo- und sechs MAN-Zugfahrzeuge, sind im Einsatz. 90 Srm haben auf einer Fuhre, Zugmaschine und Anhänger, Platz. Der Lohnunternehmer ist hauptsächlich im Wald unterwegs. Bei Schlechtwetter oder im Winter wird auch beim Kunden vor Ort gehackt. So wie im vorliegenden Fall bei einem Heizwerk im Raum Tulln. Am Betriebsgelände liegen mehrere Hundert Meter lange Polter an Energieholz, die als Reserve für das Heizwerk dienen. Das Material besteht mehrheitlich aus Buchen, Eichen und Eschen, gelegentlich sind auch ein paar Fichtenstämme beigemischt. Die Durchmesser der Stämme bewegen sich zwischen 15 und 80 cm plus, krumm, schief und nicht selten bereits etwas morsch. Sie sind weder als Sägeholz noch für die Holzwerkstoff- und Papierindustrie verwendbar. Ein klassisches Holz am Ende der kaskadischen Nutzung. Ein Lkw transportiert das Material in das 3000 m3 große Hackschnitzellager. Fünf Minuten benötigt man zur Entleerung des Schubbodens.

Robust und Leistungsstark

Der Jenz-Chippertruck HEM 593 R hat einen Radstand von nur 3,6 m und wird standardmäßig mit einem 10,7 m Kranreichweite des Typs Epsilon S11 F samt Greifer ausgeliefert. Er ist mit einem EUR 6E-Dieselmotor und Michelin-Reifen des Typs X WORKS ausgestattet. Die 510 PS starke Maschine hat eine MAN TG 3 Kabine mit Mäh-Verglasung sowie eine Easy 2-Steuerung. Diese besteht aus einem Touchdisplay, zwei Joysticks sowie einer Bedienkonsole sowie einem Ledersitz. Die Maschine kann mit eingekuppeltem Rotor vom Bedienersitz aus verfahren werden, hat aber auch eine im Rahmen integrierte Abstützung.

Der Einzug der Hackmaschine hat eine Einlassbreite von 1400 mm und eine -höhe von 680 mm sowie einen Trommeldurchmesser von 820 mm. Die sieben Messer können Hartholz bis zu 45 cm und Weichholz bis zu 56 cm zerkleinern. Der Materialaustrag erfolgt über ein hydraulisches Gebläse, das zwischen 450 und 500 U/min eingestellt werden kann. Das innen aufgepanzerte Blasrohr bläst die Hackschnitzel mit einer Überladehöhe von 6,90 m in den bereitstehenden Hackguttransporter. „Es kann aber auch in einer Höhe von rund 4 m relativ gerade hineingeblasen werden“, weiß Norbert Goldnagl, Geschäftsführer von Jenz Österreich, Kasten bei Böheimkirchen, zu berichten. 

Toller Service

Im Frühjahr 2024 erhält Hubmayer eine weitere Jenz-Hackmaschine des Typs HEM 922 mit Motorbetrieb. Diese wird vor allem für Faserholz und stärkere Stämme, wie sie unter anderem bei Lenzing anfallen, zum Einsatz kommen. Die Gesamtkapazität wird dann auf um 100.000 Srm gesteigert. In der Zwischenzeit stellt Goldnagl eine HEM 922 Cobra Hybrid Vorführmaschine zur Verfügung. „Die Betreuung, Wartung und Service von Norbert Goldnagl ist wirklich super, wenn du ihn anrufst, kommen und helfen er und sein Team bei jeder Tages- und Nachtzeit. Jenz Österreich nur 25 Minuten von uns weg, das hilft sehr. Die Qualität der Jenz Maschinen ist aber von vornherein sehr gut, wir sind sehr zufrieden. Es ist einfach a g‘scheite Maschine für den Wald“, betont Hubmayer. 

So ist die Hackmaschine mit einem D1 Rotor und einem zusätzlichen Werkzeugsystem ausgestattet. Dieses beinhaltet unter anderem Luft, Licht, ein Messerhalter, Handwerkzeug sowie einen Schlagschrauber. „Arbeiten an dem Fangrost oder zum Austauschen der Messer an der Trommel sind somit sehr leicht möglich“, erzählt Goldnagl.