Der Motorgerätehersteller Stihl wird sein Kostensenkungsprogramm bis Ende 2026 fortführen. Mehr lesen ...
Hochabstocken – gerade in bergigem Terrain nach Kalamitäten immer häufiger gefragt: Der baggerähnliche EcoLog-Kran macht‘s möglich. © WFW
Christian Hütsch vom WFW-Partner Eurologging Forst GmbH ist einer der wenigen Auserkorenen, die zum Zeitpunkt der Vorführung in Hessen bereits über 100 Stunden mit dem neuen G-Serie-Harvester gearbeitet hatten. Als er während dort vor etwa 80 interessierten Gästen am Abhang eines schönen Mischwaldes mit einem brandneuen EcoLog 590G gekonnt Bäume entnimmt, ablängt und die Bloche ablegt, zeigt er auch, was Arbeiten mit einem modernen Erntegerät in einem Wald der Zukunft bedeutet: hocheffizient bei der Ernte mehrerer Baumarten, bodenschonend und auch entlang der Höhenschichtlinie arbeitend, ohne dadurch Rinnsale für Oberflächenwasser vorzubereiten, lärm- und abgasarm. Erreicht wird dies durch eine noch weiter verfeinerte Steuerung des Pendelarm-Fahrwerks, eine sorgfältige Geräuschdämmung und eine moderne 2-Wege-Abgasreinigung, einen hubmomentstarken EcoLog-Kran sowie eine noch mal optimierte Kabinenkrangeometrie. „Insgesamt lässt sich die Maschine jetzt noch agiler bewegen als das Vorgängermodell“, verriet Christian Hütsch. Das Gesamtpaket überzeugte offenbar einen der anwesenden EcoLog-Kunden derart, dass er einen 580G direkt bei der Vorführung orderte.
Nico und Naomi Reichenbach beginnen mit der Geschäftserweiterung nach Frankreich eine neue Ära des Familienunternehmens WFW. © WFW
Begehrter Arbeitsplatz
„Der augenfälligste Unterschied zur F-Serie ist sicherlich die neue Kabine“, hält WFW-Geschäftsführer Nicolas Reichenbach fest. Sie sei jetzt noch geräumiger und komfortabler. „Dabei wirkt sie sehr aufgeräumt und sauber gestaltet, verfügt über viele Ablagen. Haptik und Funktionalität haben praktisch den Bereich Nutzfahrzeug verlassen und sind schon auf Pkw-Niveau. Insgesamt ist die Kabine ein großer Fortschritt in Sachen Bedienbarkeit – auf eine sehr unaufgeregte Art einfach klasse“, bringt es der junge CEO auf den Punkt. Festzumachen sei das am Keyless-Entry und Keyless-Go – der Schlüssel in der Tasche öffnet und schließt die Kabine bei Annäherung zur bzw. Entfernung von der Maschine, an staub- und wasserabweisenden Paneelen, aber auch an der Ambiente-Beleuchtung, einer per App steuerbaren Standheizung bzw. Kühlung sowie einem feinen Sound-System und dem nochmals aufgewerteten Fahrersitz mit Memory-Funktion in der Top-Version. Die Schweden hätten einen Sinn für die praktischen Bedürfnisse ihrer Kunden, so Nico Reichenbach. Das ginge so weit, dass man einen Haken hinter dem Fahrersitz vorgesehen habe, an dem eine regennasse Jacke, von zwei Luftdüsen von innen mit warmer Luft bestrichen, rasch wieder trocken werde, ergänzt er begeistert.
Pendelarme aus Guss
Bei Harvestern der neuen G-Serie bestehen nicht mehr nur Pendelarme der Hinter-, sondern auch jene der Vorderräder aus Gussstahl. „Wir haben daher auch nicht einmal einen Riss dran entdeckt“, betont man seitens von WFW. Gemeinsam mit dem weiter optimierten Rahmen seien die G-Serie-Erntemaschinen damit noch robuster und langlebiger. Der Eindruck sensibleren Reagierens und erhöhter Agilität, etwa der Dreh- und Schwenkbewegungen des Kranarms, habe mit verbesserter Hydraulik und Elektronik zu tun. Verbaute elektrische Leitungen des neuen Onboard-Rechners Data 7 sind „hybrid“ – sie transportieren also nicht nur Strom, sondern parallel auch Daten. „Das erhöht die Leistung und erleichtert das Service“, so ein Werkstätten-Mitarbeiter.
Um Kosten bei der Produktion zu sparen, wurde erstmals das Baukastensystem stringent durchgezogen: Der 550 und der 560 teilen sich einen Grundrahmen, ebenso der 580 und der 590. Mittlerweile gibt es den 580G nur mehr in der „Heavy Duty“-Ausführung mit dem größeren Drehkranz und dem stärkeren Kran, der jetzt bis maximal 280 kNm leistet.
Neuer Eigentümer bringt Schwung
Kürzere Entscheidungswege, mehr Aufmerksamkeit für Vorschläge aus der Praxis und insgesamt mehr Innovationsfreude hätten mit dem neuen Eigentümer Lazarus sowie dem neuen Führungsduo Daniel Bonna und Oliver Koller bei EcoLog Einzug gehalten. „Es macht jetzt extrem Spaß, mit Schweden zusammenzuarbeiten. Es gibt regelmäßige Zoom-Meetings auf höchsten Management-Ebenen der einzelnen Fachbereiche, man hört auf unsere Anliegen und setzt sie auch um“, stellt der WFW-Geschäftsführer zufrieden fest.
EcoLog in Frankreich
Die neue EcoLog-Führung habe WFW gebeten, den französischen Verkauf für EcoLog zu übernehmen. „Erst, nachdem klar war, dass meine Schwester Naomi Reichenbach die Leitung in Frankreich übernehmen würde, haben wir zugestimmt“, bestätigt CEO Nicolas Reichenbach. Das passenderweise „LOUP“ (franz. „Wolf“) benannte Unternehmen hat seinen Sitz in Strasbourg. Dort verfügt man über ein Büro und eine großzügige Werkshalle mit Platz für bis zu fünf Maschinen. Ein Service-Partner für Südfrankreich wurde bereits gefunden, für den Südwesten und den Nordwesten des Landes sei man noch auf Partnersuche, heißt es aus Wolfegg. LOUP MF soll bis Ende des Jahres über zehn Mitarbeiter verfügen und die exklusive Marktbearbeitung für EcoLog in Frankreich sowie den Aftersales- bzw. Service-Part der gelben Erntemaschinen übernehmen. „Wir haben tolle Mitarbeiter*innen für unseren Stützpunkt in Strasbourg gefunden, und beim Aufbau und Einrichten der Werkstatt gemeinsam mit den deutschen WFW-Mitarbeitern war die Stimmung hervorragend!“, freut sich Nicolas Reichenbach. „Gemeinsam mit LOUP MF nimmt WFW bereits ein Drittel der gesamten EcoLog-Produktion ab“, fügt er nicht ohne Stolz hinzu. „Pendelarm-Harvester sind in Frankreich relativ weit verbreitet. Das Flaggschiff aus der 6-Rad-Modellpalette – der EcoLog 590 – ist in Frankreich unser meistverkauftes Modell. Die französischen Kunden legen Wert auf große Maschinen mit hoher Motorleistung. Daher wird auch das 8-Rad-Modell EcoLog 688 in Frankreich seine Käufer finden“, ist Nico Reichenbach überzeugt.