Der Höflichkeitsbesuch der Waldtec in Frohnleiten beim Nachfolger von Peter Verwanger als Geschäftsführer, Kristijan Barešić, und dessen neuem Leiter im Vertrieb, Wolfgang Lienhart, gerät gleich zu einem „Jahrmarkt der Neuigkeiten“ auf der Maschinenseite. Zunächst erweitert MM Forsttechnik sein Portfolio um die Kategorie „Forstraupen“. Hier hat man für Suffel seit Jahresbeginn den Vertrieb für Österreich und Südosteuropa übernommen. Der Name „Suffel“ steht für qualitätsvolle und innovative Lösungen auf Raupen für Transport und Rückung im Wald. Das bekannte Unternehmen aus dem bayerischen Aschaffenburg ist nicht nur durch moderne Logistikansätze, sondern auch für coole Sticker Slogans wie „Born to be Wald“, „Rück‘ ‘n‘ Roll“ oder „Nothing else Wässers“ auf ihren Geräten bekannt geworden.
Universalgenie im Wald
Das wendige, unbemannte, funkgesteuerte Gefährt transportiert, rückt, fällt und bewässert – und kann neuerdings auch für Löscheinsätze herangezogen werden. „Suffel war auf Partnersuche und ist auf uns zugekommen“, weiß Wolfgang Lienhart. „Für uns ist das eine willkommene Erweiterung unseres Produktangebotes. Forstraupen sind heute extrem vielseitig und eine großartige Bereicherung für die mechanisierte, kleinflächige, bodenschonende Waldbewirtschaftung. Auch für die sensiblen Waldböden am Balkan werden Geräte wie der Suffel künftig sehr gern eingesetzt“, bestätigt auch der gebürtige Bosnier Kristijan Barešić. Der gelernte Landmaschinentechniker und FH Joanneum-Absolvent, der wesentliche berufliche Stationen bei Vogel & Noot sowie Pewag hatte, sammelte als Manager viel Auslandserfahrung in über 70 Ländern der Welt.
Eine Seilwinde mit 70 m Seil, 4 t Zugkraft sowie einem hydraulischen Seilauswerfer sind immer an Bord. Die mit 1,4 t belastbare Transportrunge der Rückeraupe ermöglicht auch das problemlose Rücken von Langholz zum Polterplatz. Durch die smarte Anordnung der Fahrzeugkomponenten und die Fahrzeuggeometrie ist sogar das Rücken schwerer Einzelbäume über den Fahrantrieb möglich. Auch kann die Holzqualität in Wertholzbeständen durch den Einsatz eines Suffel wesentlich verlässlicher erhalten werden als bei der Rückung mittels Forwarder.
Mit allerlei Zusatzausstattungen kann der SmartSkidder für spezielle Aufgaben ausgerüstet werden. In seiner eben erst vorgestellten Löschvariante kann der Suffel rasch mit einem 1000 l Wassertank und einer Spritzwasserpumpe aufgewertet werden. Für alle Varianten gilt: „Bei einem Eigengewicht von nur etwa 1,6 t für das Grundgerät mit einem 20 PS-Motor von Kubota ist der Bodendruck der Raupe konkurrenzlos gering“, hält der neue Geschäftsführer fest.
Fünf Achsen für ein Halleluja
Bodenschonung ist auch das Stichwort bei der zweiten Maschinen-Neuvorstellung – dem Syncrofalken mit 4 t, erstmals auf einem 5-Achs-Lkw aufgebaut. „5 Achsen bedeuten eine geringere Achslast, geringere Bodenverdichtung und insgesamt eine höhere Bodenschonung“, unterstreicht Wolfgang Lienhart. Weiterer Vorteil: Das ermöglicht es uns, künftig auch stärkere Modelle auf dem 5-Achs-Lkw aufzubauen, wie etwa den Syncrofalken 55. Damit die Last- und Schwenkmomente optimal in den Boden abgeleitet werden können, hat man bei MM Forsttechnik nun zudem zwei Stützbeinbrücken in den 5-Achs-Syncrofalken verbaut. „Dadurch wird die gesamte Kran- und Prozessoranlage während der Aufarbeitung viel besser stabilisiert“, argumentiert der absolvierte Automatisierungstechniker mit beruflicher Vergangenheit bei AVL List und voestalpine. Der 5-Achser verfügt des Weiteren über eine hydraulische Tiltvorrichtung für den Mast, um dessen Ausrichtung zu vereinfachen und die am kräfteschonendste Abspannposition zu ermöglichen.
Spannweiten von über einem Kilometer
Beeindruckend sind die verlängerten Spannweiten des neuen Mastseilgerätes aus dem Hause MM Forsttechnik: „Durch die erhöhte Stabilität und die Verringerung der Achslast erlaubt eine längere Beseilung, womit jetzt Spannweiten bis 1.250 m möglich sind. Die Länge des Zugseils beträgt 2.300 m und jene des Hilfsseils 2.400 m“, informiert Wolfgang Lienhart. In Kombination mit dem mitgelieferten MM Sherpa UE 4 LV wird der Syncrofalke 4 t zu einem echten Power-Paket.
Selbstverständlich sind die bekannten Forstausrüster aus Frohnleiten auch stolz darauf, bei Servicepunkten, Fahrersicherheit und Fahrerkomfort bei ihrem 4 t-Syncro jeweils die modernsten Komponenten verbaut zu haben. „Die leichtere Reinigung der Maschine ermöglicht eine eigens dafür vorgesehene Luftanschlusskupplung, um etwa Späne und andere Verschmutzungen leicht zu entfernen und so die Lebenszeit der Maschine zu erhöhen“, betonen die beiden Techniker. Eine leistungsstarke Wärmepumpe aus dem Hause Eberspächer ist ebenso mit an Bord. Diese sorgt für ein angenehmeres Raumklima in der Krankabine an besonders heißen Tagen und dient als Heizung an kalten Tagen.
Nachfrage vorhanden
Besonders Kunden aus der Schweiz hätten wiederholt Anfragen an MM Forsttechnik wegen eines Knickmastseilgerätes auf einem 5-Achs-Lkw gerichtet, berichtet Kristijan Barešić. „Dort gibt es verschärfte Beschränkungen bezüglich der Achslasten beim Befahren von öffentlichen Straßen. Diese können sogar bezirksweise variieren. Wenn man da als Unternehmer auf der sicheren Seite ist und die schärfsten Bestimmungen erfüllt, kann man sein Seilgerät überall einsetzen.“ Und Wolfgang Lienhart fügt hinzu: „Diese Flexibilität auf besondere Marktanforderungen einzugehen zeichnet MM Forsttechnik seit Jahren aus. Auch umweltfreundliche Features wie Bio-Hydrauliköl können etwa in Förderprogrammen ein Vorteil sein.“ Live zu sehen gibt es den Syncrofalken 4 t auf dem 5-Achs-Lkw und auch ein Raupenfahrzeug bei der Forstmesse in Luzern vom 21. bis 24. August.