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Symbolbild © Wieser

CoronaUmfrage Forstwirtschaft

Wohin mit dem Schadholz?

Ein Artikel von Günther Jauk | 19.05.2020 - 10:43

Die zahlreichen Rückmeldungen waren recht einheitlich: Der ausgesprochen schwierige Absatz, die niedrigen Verkaufspreise und die Angst, das Schadholz nicht rechtzeitig aus dem Wald zu bekommen, machen allen zu schaffen.

Einschlag deutlich reduziert

Über 60% der Forstbetriebe haben den geplanten Einschlag zumindest deutlich eingeschränkt, 11% davon die Rundholzernte sogar komplett eingestellt. Nur 9 % führen ihren Einschlag weiter durch, wie geplant.

Für über 70% der Forstbetriebe ist der Nachfragerückgang zumindest deutlich – bei 28% sogar extrem – spürbar. Damit geht auch ein weiterer Rückgang der Rundholzpreise einher. In Österreich und Süddeutschland lagen diese im April zwischen 8 und 13% unter den Werten der Vorjahresperiode (s. Beitrag "Rundholzpreise noch stärker unter Druck").

Mit der COVID-19-Pandemie lässt sich diese Entwicklung allerdings nur bedingt erklären. Viel mehr resultiert das Überangebot aus zahlreichen Winterstürmen und Schneebrüchen.

In diesem Zusammenhang und im Hinblick auf die bevorstehende Borkenkäfersituation kritisiert die Forstwirtschaft die anhaltende Rundholzimport-Strategie der heimischen Sägeindustrie. Diese verweist umgekehrt auf Versorgungslücken im Winter und die natürlichen Einzugsradien der Standorte. Vergangene Woche kam es zu einer Vereinbarung – man werde künftig mehr heimisches Schadholz abnehmen und weniger Importieren.

In puncto Rundholzpreise geht der Großteil der Forstbetriebe (62%) von einer weiteren Absenkung aus. 30% erwarten indes keine Veränderung und nur 4% einen Anstieg.

Besonders negativ ist die erwartete Entwicklung der Geschäftslage: 94% rechnen mit einer schlechten Entwicklung in den kommenden sechs Monaten.