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Vergangene 20 Jahre: Eichenwertholz kostet eigentlich 500 €/fm, einmalig aber 800 €/fm

Ein Artikel von Remo Bühler | 27.04.2023 - 11:29

Wirtschaftskrisen und volkswirtschaftliche Ausnahmesituationen wie 2022 beeinflussen den Preis für Eichenwertholz besonders stark. Ohne diese Einflussgrößen läge die im Rahmen der Verkäufe erzielten Durchschnittspreis im Mittel bei rund 500 €/fm. Sehr deutlich geht das aus dem obigem Diagramm hervor.

Auf „Normaljahre“ fallen die Wertholzsaisonen 1993/94, 2006/07 sowie die Phase zwischen 2015/16 und 2020/21. Mittelt man die Durchschnittswerte dieser Jahre, ergibt sich ein Preis von 502 €/fm. Die Abweichungen von dieser Marke fallen mit folgenden Ereignissen und teils anschließenden Abklingphasen zusammen:

  • EU-Wirtschaftskrise von 1992 bis 1996
  • Dotcom-Blase von 1995 bis 2001
  • Weltfinanzkrise von 2007 bis 2008
  • Eurokrise von 2009 bis 2010
  • Rezession gegen Ende 2014
  • Das Boom-Jahr 2022

Gegenüber der Saison 2021/22 stieg der Durchschnittspreis in dieser Periode nochmals um 5% auf 803 €/fm. Die künftige Entwicklung ist schwer vorauszusagen. Fachbücher zur Rohstoffmarktanalyse erwähnen, dass sich nach einer durchbrochenen Schallmauer ein dauerhaft höheres Preisniveau etablieren kann. Käufer wie auch Verkäufer sagen jedoch, dass die heimischen Laubholzsäger die jüngsten Preise nicht beziehungsweise nicht mehr lange mittragen können. Zu diesem Thema empfehlen wir das Holzkurier-Interview mit Steffen Rathke, Geschäftsführer Sägewerk Keck, Ehningen/DE, und den Artikel über die diesjährige Wert- und Schneideholzsubmission Enzkreis.