Kärnten: Jeden zweiten Tag ein Sturm
Ein Schadschwerpunkt ereignete sich im ohnehin von der Käferkatastrophe heimgesuchten Kärnten. Dort geht es um eine Größenordnung von rund 500.000 fm.
Kärntens Landesforstdirektor Christian Matitz musste bis Mitte Juli fünf Stürme binnen zehn Tagen zählen. Am Wochenende des 22. und 23. Juli kam es dann noch zu einem Starkregen- und Hagelereignis im Klagenfurter Becken.
Die Sommerstürme hinterließen alleine im Bezirk Völkermarkt – insbesondere wegen des Sturms vom 17. Juli – 250 bis 300.000 fm Schadholz. Davon soll ein Drittel Kiefer sein. Weitere 200.000 fm summerierten sich auf kleinflächige Schäden im Osten von Spittal, Großraum Villach, dem Klagenfurter Becken, in St. Veit und Feldkirchen. Es gab viel Bruchholz, der Anteil an sägefähigem Holz wird auf ein Drittel bis 40 % geschätzt.
Geworfen und schon befallen
Der Befallsdruck mit Käfern ist hoch. So merkt man, dass die in der Kalenderwoche 28 gefällten Schadbäume schon mit Käfer befallen waren. „Diese Stämme wirken wie Fangbäume“, meint Matitz.
In Oberkärnten sollen die Käferfangzahlen außerdem deutlich über denen des Vorjahres liegen. Derzeit gibt es zumindest ausreichend Niederschlag, was die Vitalität der Bäume stärken sollte.
Rasche Abfuhr Hauptpriorität
Vonseiten der Landesforstdirektion wird nun auf rasche Holzvermarktung und -abfuhr gedrängt. Zumindest im Bezirk Völkermarkt stoße man diesbezüglich auf Interesse heißt es. Der Waldverband Kärnten soll mithelfen, dass rasch Kaufverträge geschlossen werden. Derzeit geht man von 80 bis 85 €/fm für Blochholz aus.
Rund 550.000 fm in Tirol
In Nordtirol kam es ebenfalls zu mehreren Schadereignissen. Vom 11. auf 12. Juli fielen in ganz Tirol 150.000 fm Schadholz an. Geografische Schwerpunkte waren Schwaz, das vordere Zillertal, Imst und Landeck. Am 18. Juli kam es zu einem folgenreicheren Sturm, der ersten Schätzungen rund 400.000 fm Schadholz verursachte, 150.000 fm alleine im Ötz-, Inn- und Pitztal sowie im Bezirk Innsbruck Land zum Brenner rauf. „Diese Woche wird eine genauere Schadaufstellung folgen“, erklärt Herwig Ruprecht, Landesregierung Tirol, Gruppe Forst. In diesen Zahlen fehlen derzeit noch die Schadmeldungen der Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Osttirol blieb bisher verschont.
Für alle Flächen gilt, dass es viel Bruchholz gab. Der Wind dreht mehrmals und entwertete durch den Bruch das Holz zusätzlich.
Südtirol mit 50.000 fm
Günther Unterthiner, oberster Forstbeamter der Provinz Südtirol, schätzte die Schadholzmenge bis zum vergangenen Wochenende auf 50.000 fm. Betroffen sind rund 150 ha. Das Hauptschadereignis trat ebenfalls am 18. Juli auf.
Kleinflächige Schäden in westlicher Obersteiermark
Die genaue Schadholzmenge für die Steiermark ist bis dato nicht bekannt. Die Meldungen reichen von höheren fünfstelligen Mengen bis zu 200.000 fm. Aufgrund von kleinflächigen Gewitterzellen sind die Schadholzmengen regional und kleinflächig angefallen. Hauptschadensgebiete sind die Regionen um Schladming, Enns und Murau. Herwig Schüssler, stellvertretender Leiter der Landesforstdirektion Steiermark, geht von 70 bis 90.000 fm aus. Er sieht die Sturmholzmenge als „unkritisch“ an und erwartet, dass diese „unter den üblichen Marktbedingungen übernommen werden“. Es sei weitestgehend bekannt, welche Sägewerke gerade Rundholz annehmen und welche nicht. Einen Einfluss auf den Holzpreis wird das Sturmholz nicht haben.