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Die Husqvarna 550 XP Mark II ist als professionelle Forstsäge für die Arbeit im schwachen bis mittelstarken Holz konzipiert. © M. Fuchs

Husqvarna

Wendige Kraftpakete

Ein Artikel von Jörg Parschau | 01.04.2019 - 16:30
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Leistungsstarker Kraftprotz: Die Husqvarna 550 XP Mark II © Husqvarna

Ganze 330 Jahre ist es her, dass an den Wasserfällen der südschwedischen Ortschaft Husqvarna (heute „Huskvarna“) eine königliche Manufaktur für Handfeuerwaffen gegründet wurde. Damals ahnte wohl niemand, dass das Logo der Manufaktur, das einen stilisierten Musketenlauf mit Kimme und Korn zeigt, einst auf brüllenden Baumfällmaschinen prangen würde. Husqvarnas erste Motorsäge kam vor 60 Jahren auf den Markt. Vor 50 Jahren folgte das erste Husqvarna-Modell mit Antivibrationssystem. In beiden Fällen waren die Schweden, wenn auch nicht Erfinder, so doch schon sehr früh bei der Entwicklung der betreffenden Technologien ganz vorne mit dabei. Heute gilt Husqvarna – neben seinem Erzrivalen Stihl – als weltweiter Platzhirsch am Motorsägenmarkt.

Angesichts dieser multiplen Jubiläen ist es kein Zufall, dass sich das Unternehmen das Jahr 2019 für den Launch seiner nächsten Generation von Profi-Motorsägen im beliebten 50-cm³-Segment ausgesucht hat – und diesen mit Pauken und Trompeten feiert. Nach der Erstenthüllung der neuen Modelle im Stammwerk in Schweden im Januar kam im Februar der wichtige deutschsprachige Markt an die Reihe. Doch bevor wir uns dem Pressespektakel am Fuschlsee widmen, zunächst ein Kurzportrait der beiden neuen Sägen:

 
 
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In die Oberfläche eingelassene Fällmarkierungen erleichtern zielgenaues Fällen. © M. Fuchs

Kraftprotz vs. Allrounder
Beide Sägen sind wie ihre Vorgängermodelle für die professionelle Arbeit am schwachen bis mittelstarken Holz konzipiert – inklusive Entastung. Für Forstprofis dürfte vor allem die 550 XP Mark II mit ihren kraftvollen 3,0 kW Nennleistung und ihrem aggressiveren Drehmoment interessant sein. Die 545 Mark II hingegen bringt mit 2,5 kW etwas weniger Leistung, ist dafür aber in der Handhabung weniger anspruchsvoll und wird von Husqvarna als Allroundsäge angepriesen, mit besonderem Augenmerk auf der Baumpflegebranche.

Grundlegend überarbeitet
Auf den ersten Blick unterscheidet die neuen Sägen im klassischen Husqvarna-Orange nicht viel von ihren Vorgängern. Doch der Schein trügt: Wie Produktmanager Jacob Eriksson beim Presseempfang am Fuschlsee ausführt, wurden für die neuen Modelle alle wesentlichen Komponenten komplett überarbeitet – „mit Ausnahme einiger weniger Schrauben und Standardbauteile“. Dabei stand laut Eriksson vor allem die Steigerung der Schnittleistung im Vordergrund. Weiters sollten Handlichkeit und Langlebigkeit optimiert werden.

 
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Der neue Hitzeschild schirmt den Zylinder bei geschlossenem Gehäuse effektiv ab. © Husqvarna

Stärker, robuster, wendiger
Unter „Schnittleistung“ versteht Husqvarna die Geschwindigkeit, die das gesamte System aus Antrieb, Schiene und Kette im Zusammenspiel bei optimaler Drehzahl erreicht. Bei der stärkeren „550er“ konnte diese messbare Größe laut eigenen Angaben um 15% gesteigert werden. In puncto Langlebigkeit kommt den neuen Sägen vor allem ihr überarbeitetes Kühlsystem zugute: Durch größere und zusätzliche Kühlrippen, einen neuen Schalldämpfer und einen isolierenden Hitzeschild, der den Zylinder effektiv abschirmt, konnte die Kühlleistung um 13% gesteigert werden. Außerdem wurde der Luftfilter neu konzipiert und bewährte Technologien wie AirInjection und AutoTune erhielten Upgrades – Entwicklungen, die sich ebenfalls positiv auf die Lebensdauer der neuen Sägen auswirken. Was die Handhabung betrifft, so wurden Griffergonomie, Balance und Startfähigkeit optimiert. Zudem gibt es die neuen Sägen wie schon frühere Modelle optional mit Griffheizung (Ausführung „G“). Ebenfalls von den Vorgängern bekannt sind die Fällmarkierungen am Gehäuse, die nunmehr in die Oberfläche eingelassen sind.

 
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Die Arboristen im „H-Team“ führten die neuen Sägen beim Heli-Logging vor. © J. Parschau

Sägeparty mit Feuer und Eis
Zum Launch-Event am Fuschlsee empfing Husqvarna die Presse mit einem illustren Team: Sägeprofis aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, denen das Unternehmen zuvor Gelegenheit gegeben hatte, die neuen Modelle im eigenen Berufsalltag zu testen – darunter Forstwirte, Baumpfleger, Timbersportler, Blockhauszimmerer und Schnitzkünstler. Das Urteil dieses „H-Teams“ fiel – wie vielleicht zu erwarten – einhellig positiv aus. Überraschender war, dass die als Forstsäge konzipierte „550er“ nicht nur bei den Forstwirten gut ankam. Für Arborist Martin Götz aus Hessen, der sich seit fast 20 Jahren mit Risikofällungen beschäftigt, ist die 550er die „perfekte Säge“, die „sofort Kraft [liefert], wenn ich sie brauche“. Marc Hald, Forstwirtschaftsmeiser aus dem Schwäbischen, pflichtet ihm bei: Die gute Schnittleistung der „550er“ sei besonders bei langen Schnitten, wie Fäll- und Trennschnitten, spürbar. Sein Kollege Danny Kloska aus Sachsen-Anhalt führt dies auf das gute Zusammenspiel mit der werkseitigen 1,3-mm-Kette X-Cut SP33 G zurück.

 
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Schnitzkünstlerin Res Hofmann aus Bayern demonstrierte die neuen Sägen beim Speedcarving. © J. Parschau

Dass die neuen Sägen nicht nur fürs Grobe taugen, bewiesen die Schnitzkünstler im Team Res Hofmann aus Bayern und Norman Altermatt aus der Schweiz –, die beim Speedcarving massive Holzblöcke in filigrane Skulpturen verzauberten. Der feine Schnitt der neuen Modelle beeindruckt auch Blockhausbauer Karl Hager aus Baden-Württemberg, in dessen Handwerk Präzision extrem wichtig ist. Alle Profis betonten zudem die Wendigkeit der Sägen, die sich beim Entasten ebenso zeige wie beim Klettern in luftiger Höhe. Der „545er“ kommt hier zudem ihre SmartStart-Funktion zugute. All dies wurde in Fuschl ausgiebig demonstriert einschließlich Heli-Logging vor malerischer Alpenkulisse. Den festlichen Höhepunkt des Events bildete der Auftritt der feuerspeienden „Eismänner“ aus dem oberösterreichischen Freistadt, die, begleitet von martialischen Rock-Klängen, das Logo der „550er“ aus Eisblöcken sägten, „auf dass es gelinge!“.

Weitere Informationen zu den beiden neuen Sägemodellen gibt es auf Husqvarnas Website.

 
 
 
 
 
 
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Festlicher Höhepunkt des Events: Der Auftritt der „Eismänner“ aus Oberösterreich © J. Parschau