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Ponsse

Der Bison durchstreift Österreichs Wald

Ein Artikel von Barbara Schuss | 12.09.2019 - 13:20

Im August 2018 hat Ponsse seine Forstmaschinenproduktneuheit der internationalen Presse am Stammsitz im finnischen Vieremä erstmals vorgeführt (sh. Forstzeitung 10/18). Seit Juni dieses Jahres tourt das Profiteam von Wahlers Forsttechnik durch Deutschland und Österreich. Wolfgang Ritter, seit elf Jahren treuer Mitarbeiter bei Wahlers für Süddeutschland und Österreich, und Christian Seunig von Wahlers Österreich, verantwortlich für die Fahrerschulungen, geben Forstunternehmern und Maschinenführern die Möglichkeit, den neuen Rückezug kennenzulernen und im Gelände selber zu testen.

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Wahlers-Maschinist Christian Seunig manövreiert die Maschine mühelos und sicher im anspruchsvollen Testgelände © B.Schuss

Hohe Zugkraft ohne Gangschalten
Im Gegensatz zu allen anderen Forwardern, ist der Bison mit einem CVT-Getriebe (continuously variable transmission) – einem stufenlosen Getriebe – ausgestattet, welches speziell zur Bewältigung längerer Fahrdistanzen einsetzbar ist und auf anspruchsvollen Standorten für höhere Zugkraft sorgt. Durch das CVT-Getriebe ist das Fahren von 0-20 km/h ohne Gangwechsel möglich. Ein Stehenbleiben zum Gangschalten wird somit überflüssig. Die stufenlose Übersetzung passt sich je nach Geschwindigkeit und Beladung an, was zu geringerem Kraftstoffverbrauch und höherem Drehmoment führt und somit das Rücken noch effizienter machen soll. Die Vorteile eines hohen Drehmoments zeigen sich vor allem bei der Fahrt über steile Hügel, auf weichem Untergrund oder in tiefem Schnee. Unter der Motorhaube sorgt der 286 PS starke Mercedes-Benz/MTU Stage V- Emissionsmotor für wesentlich niedrigere Feinstaub- und Stickoxidemissionen im Vergleich zu Motoren der früheren Abgasstufen III und IV. Zusätzlich zu Feinstaub regeln Motoren der Schadstoffklasse Euro 5 die Partikelmenge mit einem Partikelfilter. Der Rungenanhänger verfügt über eine Ladekapazität von 14 - 16 t und der weitere Radnabenabstand der hinteren Achse verringert somit den spezifischen Bodendruck.

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Ponsse Buffalo von Golob, gefahren von Stephan Schindlmeier (li) und Vorführmaschine Ponsse Bison (re) © B.Schuss

Noch mehr Fahrerkomfort und weniger Lärm
Zur Grundausstattung des Bison zählt das Active Frame Kabinenfederungssystem. Dank der doppelten Rahmenstruktur gleicht das System Schwenk- und Pendelbewegungen, die den Fahrer beeinflussen, aus. Sensoren registrieren Seitwärtsbewegungen der Kabine und gleichen diese aktiv über hydraulische Zylinder aus. So bleiben selbst bei höheren Geschwindigkeiten der Fahrerkomfort und der sichere Umgang mit der Maschine erhalten. Die komplett erneuerte Fahrerkabine bietet noch mehr Stauraum und die Bedienelemente entsprechen dem aktuellen Entwicklungsstand in Sachen Ergonomie. Dank der breiten Fensterflächen und schmalen Fenstersäulen ist freie Sicht in alle Richtungen gegeben. Auf Wunsch kann die Kabine auch mit einem eigens von Ponsse entwickelten Forstmaschinensitz, dem Ponsse-Seat, ausgestattet werden. Stephan Schindlmeier, Maschinenführer beim steirischen Holzernteunternehmer Golob, blickt auf 35 Jahre Erfahrung als Fahrer von Harvestern und Rückezügen zurück. Auf dem Testgelände arbeitet er Schneebruchschäden mit einem Ponsse Buffalo mit Alpinausrüstung auf. Diese Ausstattung vom Schweizer Forstmaschinenhersteller Herzog besteht aus einer Synchrowinch Traktionswinde, dem Krantilt und einer Sitzneigeplatte und ist speziell für bodenschonendes Arbeiten im Steilgelände konzipiert. Auch Stephan Schindlmeier ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, die neue Ponssemaschine zu testen und bestätigt den besonderen Fahrkomfort des Bison: „Durch die Reduzierung des Lärmpegels und das neue Federungssystem wird der Körper des Fahrers deutlich weniger belastet als bisher.“

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Wahlers-Maschinist Christian Seunig (li) und Verkaufsleiter für Süddeutschland und Österreich Wolfgang Ritter © B. Schuss

Neue Kransteuerung und bewährte Wartungsfreundlichkeit
Ebenfalls neu ist der Active Crane. Dieser stellt eine einfache Möglichkeit dar, den Greifer direkt zu steuern und nicht mehr Haupt- und Wipparm getrennt voneinander. Der Fahrer gibt nur noch vor, wohin sich der Greifer bewegen soll. Die restliche Steuerung von Hub-, Wipparm und Teleskop führt die Software aus. Zwei Kawasaki-Pumpen machen den Kran leiser und beweglicher. Bei der Positionierung der Komponenten wurde auf eine gute Zugänglichkeit für Wartungen geachtet. „ Ein Maschinenführer muss heutzutage Elektriker, Hydrauliker und Schlosser in Einem sein“, erläutert Christian Seunig und verweist auf Wartungsintervalle von 1.800 Stunden beim Bison, die die effektiven Betriebsstunden erhöhen und die Wartungskosten senken. 

Das Resumee der Teilnehmer an der Ponsse Roadshow fiel deutlich aus: das CVT-Getriebe, die überarbeitete Kransteuerung und der robuste Antriebsstrang machen den Bison Active Frame zu einem Kraftpaket für den Holztransport, insbesondere bei langen Fahrstrecken. Und all jene, die bei der professionellen Vorführung am Offensee nicht dabei sein konnten, bietet sich im Oktober die nächste Gelegenheit, die Ponsse-Flotte im Einsatz zu sehen. Auf der Austrofoma wird Wahlers Forsttechnik mit dem 8 Radharvester Ponsse Bear und dem Forwarder Ponsse Buffalo, einer Steilhangmaschine mit Herzog-Alpinausrüstung, auf dem Rundkurs vertreten sein.

Webtipp: www.wahlersforsttechnik.de