Stepa Farmkran

Hohe Qualität – guter Preis

Ein Artikel von Philipp Matzku | 09.12.2021 - 11:09

Nach vielen Jahren als Konstrukteur beim Kranhersteller Palfinger hat sich Georg Steindl 1989 mit der Produktion von Hängedrehkranen selbstständig gemacht. „Mein Vater wollte bessere und günstige Heukrane für die Landwirtschaft entwickeln“, erklärt sein Sohn, Martin Steindl.

Gemeinsamer Produktionsstandort

1990 wurden die Kräfte und Kompetenzen wieder gebündelt und die Stepa Farmkran wurde gegründet. „Stepa“ steht dabei für die Steindl-Palfinger, wobei Palfinger 45 % der Unternehmensanteile hält. „Palfinger im Namen zu haben, nützt uns bis heute“, betont Steindl. Er hat 2012 die Geschäftsführung von seinem Vater übernommen.

1998 begann man mit dem Bau von Traktorkranen für den forstwirtschaftlichen Einsatz und übersiedelte an den neuen Produktionsstandort Elsbethen. Georg Steindl erwarb rund ein Drittel der Unternehmensanteile des Recycling- und Holzkranherstellers Epsilon, der wiederum 1988 von der Palfinger-Gruppe übernommen wurde. 2000 übersiedelte auch Palfinger-Epsilon in das erweiterte Werk in Elsbethen. „Mein Cousin, Hannes Steindl, ist dort Geschäftsführer und für die Entwicklung verantwortlich“, erzählt Steindl. Die Epsilon-Krane sind für den Profibereich und die Stepa-Modelle für den semiprofessionellen Einsatz konzipiert.

Profiausrüstung im semiprofessionellen Bereich

„Wir entwickeln jeder für sich seine Produkte, aber Epsilon-Patente oder auch Entwicklungsschritte werden von uns, wie auch umgekehrt, verwendet“, informiert Martin Steindl. Ein Beispiel ist das von Palfinger-Epsilon entwickelte und patentierte Kreuzgelenk „Epslink“. Wenn kein Schlauch mehr durch Äste oder der gleichen kaputt gehen kann, hat man einfach weniger Probleme und geringere Instandhaltungskosten. Eine Maschine, die weniger Probleme hat, macht einfach mehr Freude. Vor 20 Jahren hatten viele unserer heutigen Kunden noch wenig Erfahrungen bei der Arbeit mit einem Rückewagen. Heute hat sich das natürlich geändert und deshalb sind unsere Detaillösungen sehr gefragt, beispielsweise keine unnötig freiliegenden Schläuche, kompakte Bauweise sowie die komfortablen Steuerungen. Unsere Kunden wollen Stehzeiten vermeiden, auch wenn der Schlauch nur 20 € kostet. Innerhalb der Palfinger-Gruppe können Ressourcen gebündelt und genutzt werden – wobei dies kein Muss ist“, betont Steindl.

Der unterschätzte Forstanhänger

2002 folgte der Bau des ersten eigenen Stepa-Forstanhängers. In den vier Jahren zuvor wurden Forstanhänger von Fremdanbietern genutzt und eigenen Krane aufgebaut. „Wir wollten die gesamte Produktion im Haus haben und die Synergieeffekte bei der Produktauswahl nutzen. Ziel ist es, leicht und stabil zu bauen. Unser Forstanhänger ist um 500 bis 1000 kg leichter als der Wettbewerb“, betont der Firmenchef. Die Pumpe ist in die Deichsel integriert.

Der hexagonale Profilrahmen mit dem durchgehenden Grundrahmen sorgt für eine höhere Verwindungssteifigkeit und maximale Stabilität. Alle Komponenten, wie Gelenkwelle, Schläuche, Tank, Hydraulikpumpen sowie der Stützfuß, sind innenliegend. „Dadurch ist der Traktor der begrenzende Faktor für den Lenkeinschlag und nicht der Anhänger“, so der Salzburger. Es gibt drei Typen von Rückeanhängern: die B-, C- und M-Serie. Der Grundrahmen und die Deichsel sind jeweils der gleiche. Optional sind die Achsen, die Bereifung und Frontgitter.

Krantechnik aus dem Profibereich

Stepa hat sich auf Krane von 8 bis 10 m Reichweite spezialisiert, der kleinste reicht 7,5 m weit. „Wir erweitern und bauen unseren Standort seither im Zwei- bis Drei Jahre-Rhythmus aus, erzählt Steindl. Schwerpunkte der nächsten Jahre sind die Suche nach weiteren und vor allem guten Mitarbeitern sowie der weitere Ausbau der Produktionskapazitäten. 2021 produzierte Stepa für den Forstbereich rund 500 Forstanhänger mit Kranaufbauten.

Dazu kamen noch rund 50 Traktorkrane und 20 Forstkrane. Die Lieferzeiten betragen aktuell 10 Monate. Der Vertrieb funktioniert ausschließlich über ein sehr dichtes Netz aus mehreren Hundert Händlern, die auch für das Service zuständig sind. Die Produktsparten Landwirtschaft (Heukran, Mobilkran) und Forstwirtschaft (Forstkran) sind jeweils für 50 % des Gesamtumsatzes verantwortlich. Steindl erwartet, dass die Forstsparte in den nächsten Jahren wächst. „Unsere Kunden sind zu einem guten Drittel Gemeinschaftsunternehmen, einige Lohnunternehmer sowie Kleinwaldbesitzer. Hauptmärkte sind Österreich und Deutschland“, informiert Steindl. Stepa produziert nur auftragsbezogen und kundenspezifisch zusammen. „Wir nutzen Synergieeffekte, ähnlich einem Baukastensystem. Beispielsweise ein und dasselbe Armsystem für einen 4, 5, oder 6 t-Kran“, betont der Unternehmer. Ein Beispiel dafür wäre etwa der Stepa C10 von Waldbauer Günter Haslinger (s. Waldtec Heft 04/2021, S. 3-5).

Trends für die Zukunft

Ein Trend bei Kunden ist der Komfort bei der Steuerung. 2020 wurde eine eigene Software entwickelt, bei der die elektronischen Joystick- mit den Funkfernsteuerungen beliebig kombinierbar und nachrüstbar sind. Derselbe Joystick kann am Hochsitz oder bei Bedarf auch in der Fahrerkabine genutzt werden. „Die Kunden erwarten von uns diese Flexibilität“, erklärt Steindl. „Wir sind technisch vorne dabei, mit hoher Qualität und attraktiven Preisen“, gibt er sich selbstbewusst.

In den nächsten Jahren ist geplant, den Rückewagen mit der verschiebbaren Achse in der C- und M-Serie in das Produktportfolio wieder aufzunehmen. Auch eine auflaufgebremste Variante für den deutschen Markt ist vorstellbar. „Wir legen sehr viel Wert auf das Thema Sicherheit. Wir sind deshalb bis heute überrascht, dass wir fast als einziger Anbieter eine voll funktionsfähige Nothalteinrichtung serienmäßig verbauen. Ein anderes Beispiel ist das Abstützungs-Erinnerungssystem. Das Thema Sicherheit wird vom Kunden sehr häufig noch unterschätzt“, hebt Steindl hervor.

Stepa Farmkran

Standort:  Elsbethen
Gründung: 1990
Geschäftsführer: Martin Steindl
Mitarbeiter: 45, 1-Schicht-Betrieb
Produkte: Forst- und  Traktorkrane, Heu und Mobilkrane (Landwirtschaft)Forstanhänger, Rückewagen, Greifer, Spaltzangen


Vertrieb: Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich über Händler