Polen

Wald als Erfüllungsgehilfe?

Ein Artikel von Robert Spannlang | 14.12.2018 - 09:28

Unter großem Trommelwirbel hat Polen auf der UN-Klimakonferenzu in Katowice die Erklärung "Wald für das Klima" vorgestellt. Wie klimareporter.de berichtet, verwies Polens Umweltminister Henryk Kowalczyk auf die großen Anstrengungen bei der Aufforstung des Landes: 2020 sollen allein die staatlichen Wälder 30% der Fläche Polens bedecken.

Den wahren Hintergrund für das ambitioierte Aufforstungsprogramm sehen die Autoren - zwei deutsche Umweltökonomen - allerdings in der polnischen Energiepolitik: Es gehe nicht um naturnahe Wälder, "sondern sozusagen um forstliche Kohlenstoff-Farmen, um Baumplantagen, mit denen man die CO2-Emissionen der Kohleverstromung rechnerisch kompensieren will. CO2-Farmen lösen nicht die strukturellen klimapolitischen Probleme Polens. Die Stilllegung der veralteten Kohlekraftwerke in Schlesien wäre da sicher effektiver und ginge viel schneller. Leider ist das bei der aktuellen Regierung ein No-Go."