Der Klimawandel mit seinen Extremwetterverhältnissen, den daraus resultierenden Schadorganismen und der damit verbundenen Marktsituation bringe eine nachhaltige Forstwirtschaft in Gefahr, hieß es auf der Pressekonferenz in der Wiener Innenstadt. Zusätzlich werde von Gesellschaft und Marktpartnern Druck auf die heimischen Waldbesitzer ausgeübt.
Zukunft Bioökonomie
Der Wald ist Leidtragender, gilt zugleich aber als großer Hoffnungsträger und Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. „Wir fordern die Energiewende und die Forcierung von Ökostrom. Die Zukunft heißt: Bioökonomie. Holz als Werk- und Baustoff muss weiter forciert werden. Vorgaben in der öffentlichen Beschaffung oder Holzbauquoten im öffentlichen Raum sind ein Motor für den ländlichen Raum. Wir brauchen Forschungsinitiativen für die Anpassung an den Klimawandel betreffend Baumartenwahl und Bekämpfung von Schädlingen. Statt nationalstaatlichem Denken fordere ich eine EU-weite Diskussion über die Bekämpfung von Schadorganismen, denn ein Borkenkäfer kennt keine Staatsgrenzen“, bekräftigte LFBÖ-Präsident Felix Montecuccoli bei der Präsentation des Aktionsplans. Dr. Martin Greimel, Leiter des erst im Mai neu gegründeten Zentrums für Bioökonomie an der BOKU Wien, betonte: „An einem Umbau der Wirtschaft von fossilen Rohstoffen auf erneuerbare wird kein Weg vorbeiführen und der Wald wird in diesem Prozess eine herausragende Rolle spielen“.
Mehr Flexiblität und Rechtssicherheit
Heimische Waldbesitzer brauchen rechtliche Flexibilität für die Waldbewirtschaftung. Dies betreffe auch alternative Nutzungsmöglichkeiten und eine höhere Flexibilität bei der Baumartenwahl und der Wiederbegründung. „Waldwirtschaft ist generationenübergreifend und braucht eine unbelastete Generationenfolge. Es darf zu keinen zusätzlichen Steuern bei Betriebsübergaben oder Umgründungen kommen. Die Sicherung und Stärkung von Eigentum muss höchste Priorität haben. Erbschafts-, Schenkungs- und Substanzsteuern muss eine klare Absage erteilt werden“, stellt der Verbandspräsident klar. Zu guter Letzt brauche es eine ausreichende Dotierung des Forstkapitels beim Programm der Ländlichen Entwicklung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) als auch eine ausreichende Dotierung der Katastrophenmittel.