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Kuchl Holztechnikum und Landesberufsschule © R. Spannlang

Wald & Holz Gespräche Kuchl 2019

Vorsicht Kurve!

Ein Artikel von Robert Spannlang, aus Kuchl | 28.11.2019 - 16:26
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Teilnehmer der Wald Holz Gespräche in Kuchl folgen gespannt den Ausführungen von Wolfgang Holzer, Leiter der ÖBf-Stabsstelle Holz-Technik-Einkauf © R. Spannlang

Die Forstwirtschaft habe wahrlich entbehrungsreiche Jahre hinter sich. „Seit ich im Forstbetrieb Weyer die Leitung vor drei Jahren übernommen habe, kenne ich nur eine Richtung der Holzpreisentwicklung: jene nach unten“, berichtete etwa Gerald Putz. Stürme, Schnee, Hitze und Käfer hätten die Branche geprägt, so die Vortragenden bei den Wald & Holz Gesprächen, die heute in Kuchl geführt wurden: Der Kleinprivatwald habe den Einschlag mittlerweile fast gänzlich eingestellt, Frischholz sei angesichts der Schadholzmengen auch von den größeren Forstbetrieben kaum produziert worden.

Nun verteuerten sich plötzlich die Logistikkosten für Fuhren aus dem Ausland, und auch Holzpreise in den beliebtesten Importländern heimischer Holzverarbeiter, Tschechien und Slowenien, zögen wieder an, war zu hören. Bestehende Nasslager würden sich nun plötzlich zu leeren beginnen. „Wir bauen gerade an unserem zweiten großen Nasslager. Wir werden es wahrscheinlich vorerst nicht brauchen“, verriet Dr. Daniel Müller, forstlicher Leiter des BaySF-Betriebes Berchtesgaden. „Den Sägewerken wird demnächst das Holz ausgehen“, wagte ÖBf-Stabschef Wolfgang Holzer eine Holzmarkt-Vorhersage. Gut dran seien jetzt diejenigen, die bei Zeiten in Nasslager investiert oder sich daran beteiligt hätten, um die Qualität ihrer Stämme zu erhalten. Sie könnten jetzt ihr Frischholz verkaufen zu einer Zeit, wo kaum eines am Markt sei, und würden jetzt die Preiskurve nach oben voll mitnehmen können. „Aber“, so tröstete sich der BaySF-Betriebsleiter im Hinblick auf Klimahüllen, die dem ökologischen Potenzial der Fichte immer mehr entschwinden, „Nasslager werden in Zukunft weiterhin wichtig sein. Auch wir werden unser neues irgendwann wieder voll haben.“