Russland

Putin will den Holzhahn zudrehen

Ein Artikel von Robert Kittel (für forstzeitung.at bearbeitet) | 08.10.2020 - 10:45

Putin habe die Behörden angewiesen, gesetzliche und regulatorische Novellen vorzunehmen, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass Präsident Putin. Es sei nötig, umgehend Barrieren gegen den unkontrollierten Export von Nadelrundholz einzurichten, sagte der Präsident. Statt das Rundholz weiterzuverarbeiten würden die kostbaren Rohstoffe exportiert, „aus dem Land geschmuggelt“, wird Putin wörtlich zitiert.

Gleichzeitig sehe man eine gute Marktposition in Fernost, meinte Putin, bedingt durch niedrige Rundholzpreise und komfortable Liefermöglichkeiten. Man könne daraus aber kein Kapital schlagen, weil es an Weiterverarbeitungskapazitäten fehle. Stattdessen führe der ungehemmte Rohstoffexport zu Grauzonen bis hin zu organisierter Kriminalität – das sei Schmuggel, wetterte Putin.

Er habe deshalb einen „vollständigen Stopp der Exporte von Nadelrundholz, wertvoller Laubhölzer und nur grob verarbeiteter Ware, beginnend mit 1. Januar 2022 verfügt“, wird Putin von Tass zitiert. Auf Anordnung des Präsidenten soll ein Förderprogramm den Aufbau und die Modernisierung russischer Weiterverarbeitungsbetriebe ermöglichen. Hauptbetroffen davon wäre China. In den ersten acht Monaten 2020 importierte China rund 3 Mio. fm Nadelrundholz aus China.

Putins Meinung nach sei die Holzindustrie „außer Rand und Band“. Es sei nötig die staatliche Forstaufsicht zu verbessern, um solide Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Kritik von Umweltschützern an Qualität und Umsetzung forstlicher Maßnahmen bezeichnete Putin als „berechtigt.“