Waldökologie

Maßnahmenkatalog Biodiversität im Wald

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 24.08.2021 - 15:32

14 Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität werden darin vorgestellt - beispielsweise die Schaffung horizontaler und vertikaler Strukturvielfalt, standortsangepasste Baumartenwahl und der Schutz von Habitatbäumen und Baumveteranen. Weltweit ist mehr als die Hälfte der Biodiversität in Wäldern zu finden. In Österreich schätzen Experten, dass rund zwei Drittel aller heimischen Arten in Wäldern vorkommen. Bei der Bewirtschaftung der Wälder kann laut BFW mit einzelnen Maßnahmen viel für einzelne Arten oder Lebensräume getan werden.

So ist der Sperlingskauz auf eine hohe vertikale und horizontale Strukturierung der Wälder angewiesen und gilt als guter Indikator für artenreiche Vogelgemeinschaften. Mit Wasser gefüllte Baumhöhlen stellen Lebensräume für Insektenlarven und andere Wasserorganismen im Wald dar. Von der Förderung ungleichalter Bestände bei geschlossenem Kronendach profitieren schattentolerante Mischbaumarten (Rotbuche, Weißtanne, Hainbuche, Linde). Dies kann aus Sicht des BFW beim Voranbau dieser Mischbaumarten oder dem frühzeitigen Einleiten der Verjüngung genutzt werden.    

Nicht jede der 14 vorgestellten Maßnahmen sei vorbehaltlos für jeden Waldtyp geeignet, betont das BFW in seiner Presseaussendung. Im Rahmen einer individuellen Abwägung der Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit sei die Bewirtschaftungsgeschichte ebenso zu berücksichtigen, wie der aktuelle Zustand und die langfristige waldbauliche Zielsetzung.

Darüber hinaus empfiehlt die Broschüre ein Waldmonitoring, wie es im Rahmen der Österreichischen Waldinventur durchgeführt wird, um die langfristigen Auswirkungen von Maßnahmen zu beurteilen. Das Waldmonitoring berücksichtigt Parameter der Waldstruktur, der Bewirtschaftung, Artengruppen und die strukturellen Elemente der Biodiversität auf Landschaftsebene.

Die Broschüre kann auf der BFW-Website www.bfw.gv.at heruntergeladen werden.