UN-Bericht

Extreme Waldbrände werden deutlich zunehmen

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 28.02.2022 - 10:48

"Selbst bei ehrgeizigen Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen wird der Planet eine dramatische Zunahme der Häufigkeit von Bedingungen erleben, die extreme Brände begünstigen", heißt es in dem Bericht, den das UN-Umweltprogramm (UNEP) am 23. Februar vorlegte. Experten erläutern darin, dass extreme Waldbrände keine direkte Folge der Erderwärmung sind. Aber durch die durch den Klimawandel immer häufigeren und intensiveren Phasen von Trockenheit und Dürre würden besonders günstige Bedingungen für die Feuer geschaffen. Bei einer Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten um 2°C gehen die Berichtsautoren von einer Zunahme besonders schwerer Brände um 9% bis 14% bis 2030 aus, bis 2050 rechnen sie mit einem Anstieg um 20% bis 33%. Schon jetzt richten extreme Brände große Schäden an: Der dabei entstehende Rauch schadet der Gesundheit, die Feuer führen zu Wasserverschmutzung, und es werden Lebensräume zahlreicher Arten zerstört. Überdies verstärken Waldbrände den Klimawandel, weil sie mit den Wäldern wichtige CO2-Speicher zerstören.

Allein in den USA beliefen sich dem Bericht zufolge die wirtschaftlichen Schäden durch Waldbrände in den vergangenen Jahren auf 71 bis 348 Mrd. US-$ (63 bis 307 Mrd. €). Bei den Waldbränden 2019/20 in Australien seien fast drei Milliarden Säugetiere, Reptilien, Vögel und Amphibien getötet oder verletzt worden.

Das Risiko für Waldbrände könne nicht vollständig vermieden werden. Der Mensch könne aber Maßnahmen ergreifen, um die Häufigkeit solcher verheerenden Ereignisse zu verringern. Die durch schwere Waldbrände entstehenden Kosten seien deutlich höher als die Investitionen in die Verhinderung und Bekämpfung der Feuer. Die Behörden in aller Welt müssten nun in Prävention investieren, forderte das UNEP. So müssten abgestorbene Pflanzen am Boden sowie Gestrüpp rund um Wohngebiete konsequenter entfernt werden. Auch eine bessere Landschaftsplanung und die Verringerung von Aktivitäten, die den Ausbruch von Feuern erleichtern, würden dem Bericht zufolge helfen.

Link zum UN-Bericht