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Sommerliche Herbstfarben als Indiz für Buchensterben  

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 26.09.2022 - 13:17
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Herbstliche Farben bereits im Sommer sind bei Buchen ein alarmierendes Zeichen. Speziell im Schweizer Kanton Tessin waren heuer bereits im August viele Buchenwälder großflächig verfärbt © NABU/Marianne Steiner/picasa

„Das Abwerfen des Laubes ist nicht als Schutzmechanismus des Baumes zu deuten, um die Trockenzeit besser zu überstehen, sondern als ein Schwächezeichnen“, erklärt Dr. Esther Frei Projektkoordinatorin der Untersuchungen.

Der Hintergrund: Ähnlich wie 2018 war auch der Sommer in diesem Jahr durch besonders wenige Niederschläge und lang andauernde Dürreperioden geprägt. Die Schweizer Forschungsanstalt WSL untersuchte dabei, wie es Bäumen, die bereits in den Sommermonaten aufgrund der Trockenheit verfrüht verfärben, in den Folgejahren ergeht. 

Die Ergebnisse der mehrjährigen Forschung sind dabei äußerst besorgniserregend. 1000 Buchen mit Laubfall bereits in den Sommermonaten wurden dafür untersucht. Speziell jene, die zusätzlich auf Böden wachsen, die Wasser nur bedingt speichern können, waren besonders hart betroffen. Regional starben bis zu 10% der Buchenbestände mit verfrühter Verfärbung ab. Bäume mit normalen Herbstfärbungen liegen dabei trotz vorheriger Trockenperiode in einem geringen, natürlichen Abgangsbereich. 

Die Untersuchen zeigen somit, dass sich Buchen, die bereits im Sommer verfärben, in den Folgejahren nicht mehr erholen und mit einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit in den folgenden Jahren absterben.