Österreich

Verfahren gegen proPellets Austria eingestellt

Ein Artikel von Martina Nöstler (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 15.11.2023 - 11:33

Im Herbst des vergangenen Jahres begann die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) mit Ermittlungen gegen proPellets Austria aufgrund von illegalen Preisabsprachen (s. auch Beiträge Hausdurchsuchungen: Verdacht auf illegale Preisabsprachen und Ermittlungen in Pelletsbranche verzögerten sich). Jetzt wurde das Verfahren gegen proPellets Austria eingestellt. Nicht Preisabsprachen waren verantwortlich für die zwischenzeitlich hohen Pelletpreise, sondern Turbulenzen auf den heimischen und internationalen Energiemärkten, ausgelöst durch den Angriff Russlands auf die Ukraine. Dieser Einschätzung folgt nun auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) nach fast einjähriger Untersuchung, heißt es in einer OTS-Presseaussendung. „Wir sind froh, dass die Vorwürfe nun vom Tisch sind. Die Einstellung des Verfahrens durch die BWB ist eine wichtige Klärung. Diese bestätigt das Vertrauen, das über 200.000 Haushalte in den umweltfreundlichen heimischen Brennstoff Holzpellets setzen“, sagt Dr. Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria.

Der Verband habe mit der BWB umfassend zusammengearbeitet und lange vor der Untersuchung auf die strikte Einhaltung des Wettbewerbsrechts geachtet, heißt es. „Die Anregung der Behörde, im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung einen Compliance-Leitfaden zu erstellen und einige weitere Maßnahmen umzusetzen, um die Wahrung des Wettbewerbsrechts dauerhaft und sicher zu gewährleisten, setzen wir gerne um“, ergänzt Rakos. 

Die heimischen Pelletsproduzenten haben in den vergangenen beiden Jahren rund 300 Mio. € in den Bau zusätzlicher Pelletierwerke investiert. „Dadurch haben wir in Österreich deutlich mehr Produktionskapazität. Das erhöht die Versorgungssicherheit und hat zusammen mit der Normalisierung der Marktlage zu sinkenden Preisen geführt“, sagt Rakos. Konkret waren im Oktober die Pelletpreise um rund 39% niedriger als im Vorjahr. Heizöl kostet im Vergleich 68% mehr, Erdgas kostet mehr als doppelt so viel wie Pellets (s. Beitrag Pellets um 39% günstiger als im Vorjahr).