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Durch den Klimawandel und biotische Schädlinge sterben auch im Norden zahlreiche Fichten ab. © Makalu

Bayern

Nordischer Fichtenborkenkäfer weitverbreitet

Ein Artikel von Stefanie Hilberer (für forstzeitung.at bearbeitet) | 11.02.2020 - 17:14

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der borealen Fichtenborkenkäferart liegt in der nördlichen Taiga. Durch den verstärkten Anbau der Fichte außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes konnte sich auch der Nordische Fichtenborkenkäfer in Richtung Süden ausbreiten. So wurde im Frühjahr 2019 das Bayerische Borkenkäfermonitoring um den Ips duplicatus ergänzt. Dadurch konnte die Art in allen bayerischen Regierungsbezirken nachgewiesen werden.

In seinem ursprünglichen Areal gilt der Nordische Fichtenborkenkäfer als seltener Sekundärschädling. Allerdings bereitet er zunehmend auch den Waldbesitzern und Forstleuten in Mitteleuropa Sorgen. Durch die Borkenkäfermassenvermehrung in Tschechien sind 2017 und 2018 außerordentlich große Schadholzmengen angefallen. Neben dem Buchdrucker (Ips typographus), der das Schadgeschehen dominiert, soll der Nordische Fichtenborkenkäfer ebenfalls an den enormen Schäden beteiligt gewesen sein.

Eine Unterscheidung der beiden Borkenkäferarten sei aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit nur durch mikroskopische Untersuchungen von entomologisch versierten Fachkräften möglich.

Bei der Befallsvorbeugung des Nordischen Fichtenborkenkäfers gelten dieselben Maßnahmen wie beim Buchdrucker. Dabei sollte bei der Holzernte vor allem auf eine saubere Waldwirtschaft, rasches Entfernen des bruttauglichen Materials sowie auf einen schnellen Abtransport befallener Bäume Wert gelegt werden.