„Bioökonomie“ wird heute gemeinhin als nachhaltige, biobasierte Wirtschafts- und Lebensweise einer klimaneutralen Gesellschaft verstanden. Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Holz bildet das Fundament für eine klimaneutrale Wirtschaft, die nicht zuletzt die Sicherung einer nachhaltigen Produktion und Versorgung zur Folge haben muss.
Wesentlicher Tenor der anwesenden Expert*innen: Das Recycling klimaschädlicher Rohstoffe und der gleichzeitiger Verzicht auf die Nutzung nachwachsender Rohstoffe zugunsten der Biodiversität ist keine Lösung des Klimaproblems. Im Gegenteil müssen Wälder und Kulturlandschaft durch aktive Bewirtschaftung an den Klimawandel angepasst werden und Fossile durch Nachwachsende ersetzt werden. Auch die Anforderungen an Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaneutralität steigen stetig an, wurden die Ziele doch in verschiedenen politischen Aktionsplänen auf nationaler und europäischer Ebene formuliert.
Zitate:
- „Um die Transformationsprozesse hin zur Bioökonomie erfolgreich zu gestalten, müssen diese bei Stakeholdern und Bevölkerung Akzeptanz haben, das heißt deren Erwartungen und Anforderungen gerecht werden. Der beste Weg zu einer nachhaltigen bio-basierten Wirtschaft führt über ein gemeinsames Handeln - Gesellschaft, Wirtschaft, Politik!“ (Keynote-Referentin Dr. Viktoriya Sturm, Thünen-Institut, Braunschweig)
- „Wir werden die Energiewende zur Bewältigung der Klimakrise nur mit einer Rohstoffwende schaffen, denn Rohstoffbeschaffung und Produktion verursachen etwa 45 Prozent der Treibhausgase.“ (Dr. Karl Kienzl, Klimaministerium, Wien)
- So wichtig Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel seien, „beide Konzepte sind dauerhaft nur tragfähig, wenn sie auch die ökonomische Entwicklung stärken und uns damit auf dem Weg zu einer umfassenden Nachhaltigkeit voranbringen.“ (Dieter Drexel, Industriellenvereinigung, Wien)
- „Die Land- und Forstbetriebe arbeiten täglich an der Anpassung der Ökosysteme an den Klimawandel, ernten nachhaltig nachwachsende Rohstoffe für die Bioökonomie und leisten so einen entscheidenden Beitrag zur Lösung des Klimaproblems. Diese langsamen und langfristigen Prozesse brauchen langfristige Weichenstellungen und nicht eindimensionale fokussierte Festlegungen. Quoten für Schutzgebiete können weder das Klima noch die Biodiversität retten!“ (Felix Montecuccoli, Präsident der LFBÖ, Wien)