Die Broschüre beantwortet die Frage, wie Biodiversität im forstlichen Arbeitsablauf berücksichtigt und gestärkt werden kann. Sie gliedert die Maßnahmen systematisch nach den Entwicklungsstufen des Waldes – von Kultur/Jungwuchs bis zur Verjüngung im Altbestand. Für die Jungwuchspflege empfiehlt sie beispielsweise die Förderung lichtliebender Mischbaumarten und die Etablierung strukturreicher Bestände. In späteren Phasen geht es um Maßnahmen wie die Belassung von Habitatbäumen, die Förderung ungleichaltriger Strukturen und das Management von Totholz.
Zur besseren Übersicht sind die Maßnahmen in fünf Themenblöcke gegliedert:
- Baumartenvielfalt
- Struktur
- Habitate
- Totholz
- Prozessschutz
Jeder Block enthält mehrere Maßnahmen, die sich gegenseitig ergänzen und je nach betrieblichen Zielen ausgewählt werden können. Ein Farb- und Icon-System erleichtert die Navigation. Zahlreiche Umsetzungstipps, Beispiele und Hinweise zur Integration in bestehende Betriebsabläufe unterstützen die praktische Anwendung.
Die Informationen im Leitfaden basieren auf einem breiten fachlichen Fundament. Neben nationalen und internationalen forstlichen Fachleuten wirkten auch Experten aus Naturschutz, Wissenschaft und Praxis an der Erstellung mit. Ergänzt wird der Leitfaden durch die digitale „Waldökologische Serviceplattform“, auf der Waldbesitzer weiterführende Informationen, Ansprechpersonen, Fördermöglichkeiten und biodiversitätsrelevante Fragestellungen finden.
Enge Verbindung zwischen Biodiversität und Waldbau
Die waldökologische Planung zeigt, wie eng Biodiversität und Waldbau verbunden sind. Naturnahe, biodiversitätsorientierte Waldbewirtschaftung und Waldbau sind wichtige Bausteine zur Erreichung und Einhaltung unterschiedlichster Biodiversitätsziele. Die waldökologische Serviceplattform bietet ein Planungstool, das Waldbewirtschaftern hilft, betriebliche Ziele im Bereich der Waldbiodiversität zu definieren, die Biodiversität auf Betriebs- und Bestandesebene zu erfassen und relevante Kriterien und Indikatoren in die betriebliche Planung zu integrieren und zu evaluieren. Diese Informationen sind besonders wichtig für die Implementierung der waldökologischen Maßnahmen in die forstbetriebliche Planung.
Der Leitfaden und die Plattform zeigen, dass sich Biodiversitätsförderung oft gut mit den Zielen einer nachhaltigen, wirtschaftlich tragfähigen Waldbewirtschaftung verbinden lässt, wenn waldbauliche Eingriffe bewusst geplant und auf die ökologische Wirkung abgestimmt werden. Der Leitfaden versteht sich nicht als Regelwerk, sondern als Orientierungshilfe, die vorhandenes Wissen in eine praxisgerechte Form bringt und zur eigenständigen Entscheidung befähigt.
Der Praxisleitfaden steht ab sofort kostenlos zum Download bereit. Druckexemplare können über die Projektpartner bezogen werden.
Webtipp: www.waldoekologie-service.at