Gleich im Eingangsbereich zum Forstzentrum wurden die Besucher von imposanten Maschinen empfangen. Norbert Goldnagl, Geschäftsführer von Jenz Österreich, und Hackschnitzelerzeuger Günther Gansberger präsentierten mit dem Jenz-Hacker HEM 593 Cobra Technik zur Aufbereitung von Biomasse. Der Hacker, der auf einen Drei-Achs-Allrad-Lkw aufgebaut ist, wird von dem 500 PS starken Motor des Lkws angetrieben. Die drehbare Fahrerkabine bietet beste Übersicht und ermöglicht das Umsetzen des Lkws auch bei gedrehter Kabine und voller Zugkraft des 80 km/h schnellen Trägerfahrzeugs. Diese Hackerserie mit einer Einzugstischbreite von 140 cm ermöglicht den kontinuierlichen Materialeinzug und erleichtert die Verarbeitung von sperrigem Material, Strauchwerk und Stammholz bis zu 560 mm Durchmesser. Der Materialaustrag erfolgt durch ein zentrisches, hydraulisches Gebläse, das ein direktes Hineinblasen bis zu 6 m Höhe in den Lagerraum oder auf den Kipper ermöglicht. Der Forstkran hat eine Reichweite von 10,6 m. Die enorme Schwenkbarkeit der Siebkorbhaube ermöglicht einen werkzeuglosen Siebkorbwechsel. Somit bietet der Hacker eine echte Alternative zum Traktor mit Zapfwellenhacker und ist die ideale Maschine für mittlere bis große Aufträge.
Forstprofi aus dem Waldviertel
Am Messestand des Holzspezialisten Vieghofer scharrten sich die Besucher um den Baggerharvester, der ein stehendes Bloch fest im Griff hatte. Das Waldviertler Familienunternehmen entschied sich für diese Spezialanfertigung, die sich in den österreichischen Markt perfekt integriert hat, um schonendes Arbeiten im Wald zu demonstrieren. Durch Stehendentnahme können Schäden an der Naturverjüngung um 95% reduziert und mit einer Kranreichweite von 15 m kann ein Gassenabstand von 30 m eingerichtet werden. Weiters wurde ein John Deere 1170E IT4- Radharvester ausgestellt, der ideal für die Durchforstung geeignet ist, aber auch in der Endnutzung seine Berechtigung hat.
Forsttechnik aus dem Schwarzwald
Der Maschinenbauer Beha, Spezialist für Rückewagen, präsentierte zwei Modelle (T1100 und T810). Der Beha T1100/7770 ist der meistverkaufte Wagen, dem wegen seines optimalen Eigengewichts im Verhältnis zur Ladung und seines leistungsstarken Krans die Kunden seit einem Jahrzehnt die Treue halten. Der Messewagen war zudem ein auf Kundenwunsch konfiguriertes Modell mit Sonderausrüstung: hydraulische Vorsteuerung mit Zweikreissystem, Funkseilwinde und große Forstbereifung. Die Maschine konnte nach der Messe dem Kunden sogleich übergeben werden.
Auf Forstseilwinden spezialisiert
Das oberösterreichische Familienunternehmen Königswieser ist auf Forstseilwinden spezialisiert. Mechanische Windenmodelle mit 3,5 bis 6,5 t Zugleistung sind optimal für den Kleinwaldbesitzer. Die einfache Bedienung mit den Handseilen garantiert einen kräfteschonenden und ermüdungsfreien Betrieb in einem robusten Umfeld. Die elektrohydraulischen Windenmodelle sind für den Profi im mittleren und oberen Leistungssegment von 3,5 bis 10 t Zugleistung konstruiert. Besonders das Modell KGD 1000 – EH/SA erregte die Aufmerksamkeit der Messebesucher. Die Funkseilwinde mit 10 t Zugkraft ist mit einer stufenlos einstellbaren Seileinlaufbremse und standardmäßig mit automatischem Seilausstoß ausgestattet. Dadurch wird das Nachrollen der Trommel Am Messestand von Königswieser berät Verkaufsleiter Bernhard Hintermaier die Kunden. DER SPEZIALIST. Ob Stahl- oder Faserseil, Teufelberger-Redaelli hat das passende Seil für Ihre Anwendung im Forst. www.teufelberger-redaelli.com PERFECTION F30 STRATOS® WINCH PRO Visit us at FORSTMESSE LUZERN 15. - 18.08.19 Halle 1 / Stand C09 verhindert. Die Haltekraft der Bremse verhindert ein Nachlaufen des Seiles. Der Anpressdruck der 3-Scheiben-Kupplung erfolgt hydraulisch über einen Ringzylinder und sorgt für Überlastsicherung. Der seitliche Gitter verbau aus Stahlstreben, der gegengelagerte Seileinlauf und der verstärkte Rahmen erhöhen die Stabilität. Die verstärkte DuplexAntriebskette garantiert höchste Kraftübertragung.
Bewährtes aus dem Allgäu
Die Fällraupe Moritz Fr50 des schwäbischen Maschinenherstellers Pfanzelt wurde im Jahr 2016 erstmal als Fällhilfe für den motormanuellen Holzeinschlag vorgestellt. Das Konzept hat sich seitdem stark weiterentwickelt und präsentiert sich heute als multifunktional einsetzbare Forstraupe mit einem zusätzlichen standardisierten Anbauraum. Die Fällraupe ist als Arbeitsmittel für mehr Sicherheit bei der Waldarbeit konzipiert. Überall dort, wo zur Unfallverhütung, etwa bei Sicherheitsfällungen, eine Seilwinde benötigt wird, ist die Fällraupe das optimale Fahrzeug im Hinblick auf Flexibilität und Wirtschaftlichkeit. Die Abmessungen und das Gewicht der Maschine ermöglichen einen bodenschonenden Einsatz und unkomplizierten Transport auf einem Pkw-Anhänger oder der Ladefläche eines Transporters.
Motorsägenanbaugeräte und Spillwinden als Bestseller
Die Verkaufsschlager am Stand von Forstausrüster Grube-Forst waren einerseits Motorsägenanbaugeräte des niedersächsischen Maschinenbauers Eder und andererseits die Spillwinde 1800 von Nordforest. Mit der höchsten am Markt erhältlichen Zugkraft, aber einem vergleichsweise geringen Gewicht von 13,2 kg verrichtet die Winde eine Vielzahl an Arbeiten: das Rücken von Holz, Sichern und Umziehen von Rückeanhängern, die Fahrzeug- und Wildbergung oder Verbauungen im Gebirge. Angetrieben mit dem 2-Takt-Motor Brutale 6,5 der Firma Active und betankt mit dem gleichen Sonderkraftstoff (2-Takt-Alkylatbenzin) wie für die Motorsäge, arbeitet das Gerät völlig lageunabhängig. Ausgestattet mit einem Planetengetriebe mit einer 2-Gang-Schaltung erreicht die Spillwinde eine maximale Zugkraft von 1800 kg bei 12 m/min oder 900 kg bei 24 m/min. Alle Funktionen der Winde – das Ziehen, Halten und Lösen der Last – sind mit Abstand zur Winde außerhalb des Gefahrenbereichs (Sicherheitsabstand 5 m) steuerbar. Durch Ziehen am losen Seilende wird der Gashebel der Steuereinheit betätigt und das Spill beginnt sich zu drehen. Gleichzeitig ist diese Funktion die wesentliche Sicherheitseinrichtung: die sogenannte Totmannschaltung. Durch die Spilltrommel ergeben sich zwei weitere wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Trommelwinden. Einerseits kann ein leichtes Kunststoffwindenseil eingesetzt werden. Bei diesem kann die Seillänge frei gewählt werden, da es an jeder beliebigen Stelle um das Spill gewickelt werden kann. Andererseits bleibt die Zugkraft gleich, weil immer nur eine Seillage auf der Spilltrommel ist.
Sägespalter mit Joystick-Steuerung
In seiner großen Forstmaschinenpalette bietet der slowenische Maschinenproduzent Krpan auch zwei Sägespalter mit jeweils 16 t Spaltkraft an. Der CS 420 ist mit mechanischhydraulischen Steuerhebeln ausgerüstet, beim CS 420 Pro erfolgt die Steuerung über einen elektrischen Joystick. Die zwei hydraulischen Pumpen beim CS 420 bzw. drei beim CS 420 Pro ermöglichen gleichzeitiges Schneiden und Spalten oder Spalten und Bandvorschub, was wiederum zu einer höheren Stundenleistung führt. Die Kettensäge wird über Mikroriemen vom Hydromotor angetrieben, der nur beim Sägen am Laufen ist und somit den Kettenölund Energieverbrauch verringert. Beim CS 420 Pro besteht auch die Möglichkeit, ein Harvester- Set einzubauen (Antrieb, Schwert und Sägekette), was die Stundenleistung noch weiter erhöht. Stämme von 6 bis 42 cm Durchmesser können geschnitten und gespalten, die Schnittlänge kann von 20 bis 50 cm stufenlos eingestellt werden. Zwei bis zwölfteilige Spaltmesser sind dafür erhältlich. Das 5 m lange Förderband ist serienmäßig schwenkbar und kann nach Bedarf gekürzt werden. Um die Leistung, Arbeitssicherheit, Sauberkeit und den Komfort noch zu erhöhen, steht eine Reihe an Zubehör zur Verfügung. „Zum Antrieb genügt ein Traktor mit 30 kW (41 PS). Die Maschinen sind schnell und einfach in die Transportposition umzuwandeln, der Hebetisch kann geklappt auf der Maschine transportiert werden“, erklärt Dejan Kolar, Verkaufsleiter Österreich.
Fazit
Mit über 500 Ausstellern und 130.000 Besuchern ist die Wieselburger Messe weit über die Grenzen Niederösterreichs hinaus bekannt und bietet eine gute Gelegenheit, sich zu treffen und zu informieren, Kontakte zu knüpfen und zu diskutieren. Dennoch war das Echo in der Forstarena verhalten. Ob es an der Hitze oder am Zeitpunkt lag, dass trotz guter Besucherzahlen Vertragsabschlüsse ausblieben? Um diese Jahreszeit ist die Zielgruppe, die als Käufer infrage kommt, wohl eher mit Mäh- und Erntearbeiten beschäftigt.