Asiatischer Laubholzbockkäfer

Erfolgreiche Ausrottung gemeldet

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 03.02.2021 - 09:17
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Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger mit einem von dem Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) befallenen Stamm.
© Land OÖ, Grilnberger

Der 2 bis 3,5 cm große Käfer kann fast alle heimischen Laubhölzer befallen und bei starkem Befall auch gesunde Bäume innerhalb weniger Jahre zum Absterben bringen. In der EU gilt diese Art daher als Quarantäneschädling, der trotz Importholzkontrollen  immer wieder aus dem südostasiatischen Raum nach Europa eingeschleppt wird - mit unzureichend behandeltem Verpackungsholz.

2001 wurde - erstmals in Europa - im Stadtgebiet von Braunau das Auftreten des Quarantäneschädlings festgestellt. Dieser Befall konnte erst nach zwölf Jahren intensiver Monitoring- und Bekämpfungsmaßnahmen gestoppt werden. Nach einem weiteren Befall in St. Georgen bei Obernberg, Bezirk Ried im Innkreis, wurde Ende 2013 ein drittes oberösterreichisches Befallsgebiet im Ortszentrum von Gallspach, Bezirk Grieskirchen, entdeckt.

„Nachdem in Gallspach Ende 2020 vier Jahre lang keine Befallsymptome gefunden wurden, können wir auch hier eine erfolgreiche Bekämpfung des Schädlings verkünden“, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelberger. „Wie Stichprobenkontrollen an Warenimporten zeigen, ist die Gefahr einer Neueinschleppung von gefährlichen Schädlingen aber weiterhin gegeben“, ergänzt Landesforstdirektorin Elfriede Moser.

Entscheidend für die erfolgreiche Bekämpfung ist die stetige Kontrolle aller Laubbäume auf Befallsmerkmale. Der Schädling macht sich durch reiskorngroße Eiablagen in Rindenritzen am Stamm und Ästen der Bäume und kreisrunde Ausbohrlöcher am Ende der meist zweijährigen Entwicklung bemerkbar.

Nach einer ersten durchgeführten Befallskontrolle 2013 wurden 98 befallene Bäume gefunden und das Befallsbgebiet rund um das barocke Wasserschloß in Gallspach abgegrenzt. Von den im Frühjahr 2014 erfassten rund 11.000 Laubgehölzen mit mehr als 2 cm Stärke wurden 2000 mit Zustimmung der Eigentümer präventiv gefällt. Der restliche Bestand wurde zumindest jährlich kontrolliert. Über die Jahre fanden mehr als 27.000 Baumkontrollen statt - davon mehr als 9000 Baumkontrollen durch Baumsteiger. Insgesamt wurden 168 Bäume mit ALB-Symptomen entdeckt, verhäckselt sowie verbrannt. Die Kosten für das Land Oberösterreich beliefen sich auf mehr als 3 Mio. €, davon rund 2 Mio. € in Gallspach. Rund 40% der in Gallspach aufgewendeten Bekämpfungskosten trug die Europäische Union.