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Pressekonferenz unter Bäumen – v. re.: BM Norbert Totschnigund BFW-Chef Peter Mayer präsentieren © R. Spannlang

ÖSTERREICHISCHE WALDINVENTUR 2016-2021

Nah und frisch

Ein Artikel von Robert Spannlang | 20.07.2022 - 16:33

Eine Zunahme der heimischen Waldfläche auf 4,02 Mio. ha (entspricht 47,9% Waldanteil), ein erhöhter Nutzungsgrad des Zuwachses von 89%, eine Erhöhung der Laubholzreinbestände um 8% und der Mischbestände um 6% sowie eine Abnahme der Nadelholzreinbestände ebenfalls um 6%: Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des im Vorjahr abgeschlossenen jüngsten Waldinventur-Zyklus 2016 bis 2021. Heute Vormittag wurden sie bei einer Pressekonferenz im Garten des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Dr. Peter Mayer als Hausherrn präsentiert.

Waldflächenzunahme vor allem in den Bergen
Laut den aktuellen Daten bleibt das waldreichste Bundesland weiterhin die Steiermark mit 62% Waldanteil, knapp gefolgt von Kärnten mit 61%, mit etwas mehr Abstand folgen Salzburg mit 52% und Oberösterreich mit 42%. „Die Ergebnisse für den Zeitraum 2016 bis 2021 sind trotz der Herausforderungen des Klimawandels positiv: In den vergangenen zehn Jahren hat Österreichs Waldfläche täglich um durchschnittlich sechs Hektar zugenommen“, interpretierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Inventur-Ergebnisse. „Unsere Waldfläche vergrößert sich vor allem in den gebirgigen Regionen im Westen Österreichs – und da vor allem durch Aufforstungen und in Altbeständen: Etwa 50% des Zuwachses findet an Bäumen über 40cm Durchmesser statt. Der Klimawandel führt zwar zu einem Anstieg der Waldgrenze, dieser verläuft aber sehr langsam“, erläuterte der BFW-Leiter.
Aber auch die Schäden an Jungpflanzen durch Verbiss haben wieder zugenommen: Aktuell sei auf etwa 420.000 ha die vorhandene Verjüngung durch Verbiss geschädigt. Als Ziel werde die Reduktion dieser Fläche in den nächsten Jahren auf die Hälfte angepeilt, um eine Trendumkehr zu bewirken, so Peter Mayer.

„Eine der modernsten Waldinventuren Europas“
Auf 11.000 Probeflächen wurden im Zuge der Inventur etwa 80.000 Bäume vermessen und aufgenommen. Die Waldinventur entwickelt zunehmend komplexe Fernerkundungsmethoden zur Ableitung hochauflösender Waldinformationen unter Zuhilfenahme des „Artificial Learnings“. „Wir verfügen über eine der modernsten Waldinventuren Europas“, verkündete Peter Mayer.

Webtipp: neue Webseite www.waldinventur.at