Das Projekt Absamer Vorberg erhielt heuer den Sonderpreis der Jury des Schutzwaldpreises Helvetia © Tiroler Forstverein
Am 17. März 2023 fand im Konzerthaus in Klagenfurt die diesjährige Verleihung des renommierten Schutzwaldpreis Helvetia 2023 statt. Der Preis wird durch die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine (ARGE) verliehen. Jedes Jahr werden Projekte aus Bayern, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz oder Südtirol ausgezeichnet, die zur Bewirtschaftung und Funktionserhaltung des Schutzwaldes sowie zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur im Alpenraum beitragen.
In den 1980er Jahren wurde im Gemeindegebiet von Ludesch in Vorarlberg von Wind und Borkenkäfer stark aufgelichtet. Eine Verjüngung des Waldes in Vorarlberg war aufgrund der Wildstände schwer möglich. Neben der Verjüngungseinleitung mit Seilkrannutzung sei auch die Wildbewirtschaftung selbst übernommen sowie die Bevölkerung permanent in die Waldbewirtschaftung mit eingebunden worden, begründet die Expertenjury ihre Entscheidung für das Siegerprojekt Ludescher Frassenwald.
Der Sonderpreis der Jury ging an das Projekt „Absamer Vorberg“. An den Abhängen des Hochmahdkopfes verursachte im März 2014 ein Waldbrand starke Schäden. Da es sich um extreme Schutzwaldflächen handelt, mussten neue Wege der Waldverjüngung beschritten werden. Neben technischen Wildbach und Lawinenschutz-(WLV-)Maßnahmen wurden auch 29.000 Pflanzen ausgebracht. Zusammen mit dem Tiroler Jagdverband entwickelte man ein Konzept zur jagdlichen Eigenbewirtschaftung des Gebietes.
Die weiteren Preisträger:
- Medienpreis: Berichterstattung „Forstserie Linthgebiet“, St. Gallen/CH. die Journalisten Barbard Schirmer von der Linthzeitung schreibt Artikel, die die Vielfalt der Waldfunktionen beschreibt und den Schutz vor Naturgefahren hervorhebt
- Öffentlichkeitsarbeit: Projekt Feuerwehrjugend Südtirol. Pflanzen von rund 50.000 Bäumen
- Schulprojekt: Klara Obernosterer vom Bildungszentrum Lesachtal erklärt kleineren Kindern die Bedeutung des Schutzwaldes vor dem Hintergrund des Windwurfes Vaia und den darauffolgenden Großschneeereignissen.