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Selbst Gäste aus Deutschland waren unter den Teilnehmenden der Pro Silva-Sommergespräche 2025 in Großraming. Die interessanten Ausführungen von Reinhard Peckny und angeregte Diskussionen zogen sich bis spät in die Nacht. © R. Spannlang/Forstzeitung

Pro Silva-Sommergespräche 2025

Lernen vom Urwald

Ein Artikel von Robert Spannlang | 31.08.2025 - 17:28

„Wildnis kann entstehen, Urwald leider nicht“, hielt Reinhard Peckny am Beginn seines Auftritts fest. Etwa 45 Teilnehmer:innen waren der Einladung von Pro Silva Österreich nach Großraming gefolgt, um aus der langjährigen Naturwald-Erfahrung des Forstmannes für ihre eigene Waldbewirtschaftung zu profitieren. Bis spät in die Nacht hinein referierte und diskutierte Reinhard Peckny mit den Anwesenden über den enormen Wert des Mykorhizza-Netzwerkes, der für alle Waldbäume über Wohl und Wehe entscheidet. Er deutete darauf hin, dass der Naturwald ein „Weltmeister in der Wasserretention“ sei, weil die Mächtigkeit des organischen Bodens, die durchschnittlich 700 km Mykorhizza-Mycel, die naturbelassene Waldböden pro Quadratmeter aufwiesen und die enorme Menge an Totholz das Wasser wie kein andere Bodenausstattung am Standort halte.

Doch manches sei auch in Dürrenstein unwiederbringlich: „Ich sehe viele Eibenstöcke, die vor Jahrhunderten durch rigorose Nutzung der Eibe entstanden – vor allem wegen der unerreichten Dauerhaftigkeit ihres Holzes und dessen begehrten Eigenschaften für den Bau von Bögen, aber auch, um Weidevieh gefahrlos im Wald weiden lassen zu können. Heute fehlt sie als ideale Baumart im Unterbestand.“ Es gäbe zwar Eibenkeimlinge, sie verschwänden aber auf mysteriöse Weise. Das sei Gegenstand aktueller Forschung. Sein Credo – „Sein lassen – Zeit lassen – zulassen“ – kann auch ein Leitsatz für aktuelle Waldbewirtschaftung sein.

Ein detaillierter Bericht folgt in der Forstzeitung.