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Peter Konrad setzt sich am Regionalseminar mit Holzerntekosten aus Sicht eines Forstunternehmers auseinander. © R. Spannlang/Forstzeitung

Regionalseminare Steiermärkischer Forstverein

Kostenwahrheit unter Bäumen

Ein Artikel von Robert Spannlang | 12.03.2024 - 17:26

Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Dass Kosten-Sachzwänge sowohl auf Seite des Waldbewirtschafters als auch auf Seite des Forstunternehmers wirken, wurde mit Gerald Rothleitner, Leiter Controlling von Land&Forst Betriebe Österreich, und Peter Konrad, Präsident des Forstunternehmerverbandes Österreich, durch sehr erfahrene Experten ihres Faches dargelegt. „Auszuformende Sortimente gering halten, Hiebsplanung mit Unternehmer sorgfältig durchführen, zeitnah bezahlen, zertifizierte Unternehmer einsetzen – und wir können zwischen 2 und 4 € pro Festmeter sofort einsparen“, betonte etwa Peter Konrad. „Erklären Sie Ihrem Unternehmer eingehend, wie er Stämme ausformen soll. Hier bleibt oft sehr viel Geld auf der Strecke“, gab Gerald Rothleitner sinngemäß den anwesenden Teilnehmer*innen als Tipp mit auf den Weg.

Was brachte die Forstgesetz-Novelle 2023 an Veränderungen? Peter Herbst, renommierter Forstjurist und Forstsachverständiger, war aus Kärnten angereist, um unter anderem anhand der Themen Baumhaftung neu, Forststraßen und Straßenverkehrsordnung sowie Mithalterhaftung den jeweils aktuellen Stand der Dinge darzulegen. Zur Forstgesetz-Novelle bedauerte er, dass „die in der aktuellen Rechtssprechung des Obersten Gerichtshofs verfolgte, sehr baumhalterfreundliche Linie im Bereich der Waldrandhaftung nicht ins Forstgesetz übernommen wurde. Das hätte für Waldbewirtschafter deutlich mehr an die Rechtssicherheit bedeutet“. Zur Baumhaftung neu konnte er berichten, dass der neue Paragraf 1319b ABGB, der eine deutliche Besserstellung der Baumhalter in Haftungsfragen bringen wird, zeitgleich mit den Regionalseminaren im Justizausschuss des Nationalrats mit den Stimmen aller Parlamantsparteien beschlossen wurde. 

Mit „Grünen Nachwuchspreisen“ bedacht wurden Florian Hechenblaikner für seine Diplomarbeit „Der Einfluss der Vergrasung auf die Kohlenstoffspeicherung nach natürlicher Waldstörung“ sowie Sabine Wallinger und Lea Buchwald für ihre Diplomarbeit „Vegetationskundlicher Vergleich eines naturnahen Ökosystems mit einem anthropogen geprägten Wald“.  

Die Austragungsorte der weiteren Regionalseminare sind heute Nachmittag der Grabnerhof in Admont und morgen der Steiermarkhof in Graz.