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ÖBf-Pressesprecherin Andrea Kaltenegger (li.) eröffnet die Pressekonferenz zur ÖBf-Bilanz 2024, die Vorstände Georg Schöppl (Mitte) und Andreas Gruber (re.) übernehmen kurz darauf die Bühne mit ihren Präsentationen © Robert Spannlang, Forstzeitung

ÖBF-BILANZPRESSEKONFERENZ ZU 2024

Busch, Büsche und Bäume

Ein Artikel von Robert Spannlang | 21.05.2025 - 16:46

Eins, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit – wir eilen mit“, beobachtete bereits der deutsche Dichter und Humorist Wilhelm Busch vor 150 Jahren. Verfolgte man die heute Vormittag abgehaltene Bilanzkonferenz der ÖBf zu 2024 in der Meierei im Wiener Stadtpark, könnte man an diese Zeilen denken. Denn hätte Busch so den Klimawandel charakterisiert, hätte er damit wohl ein treffendes betriebliches Motto für die ÖBf abgeliefert: Trotzdem 2024 die größten Sturmschäden seit 15 Jahren zu beklagen waren, trotz Holzerntekosten von 38,2 €/fm auf Rekordniveau, trotz einer Verdoppelung der durch Unwetter verursachten Schäden an der Forstinfrastruktur auf 9 Mio. € und erneut gestiegener Personalkosten erzielten die ÖBf im Vorjahr mit einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von 49,3 Mio. € das drittbeste Betriebsergebnis überhaupt. Es lag damit um immerhin 13% über dem EBT von 2023. „Möglich wurde dies durch die ungebrochene Nachfrage nach dem Rohstoff Holz in allen Segmenten, durch einen guten Holzpreis und die positive Entwicklung in den Bereichen Erneuerbare Energie und Immobilien“, betont Georg Schöppl, ÖBf-Vorstandssprecher und Vorstand für Finanzen und Immobilien. Einmal mehr habe sich die Strategie der Diversifizierung bewährt: Fast 30 % des EBT seien auf die Investitionen der vergangenen Jahre in die Bereiche Erneuerbare Energien und Immobilien zurückzuführen, verkündete er stolz. Alle vier Geschäftsbereiche hätten aber mit positiven Betriebsergebnissen (EBIT) zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen: Forst/Holz 1,3 Mio. € (–91,9% zu 2023), Erneuerbare Energie 12,4 Mio. € (+3,3%), Immobilien/Tourismus 35,4 Mio. € (+27,8%), Dienstleistungen 0,1 Mio. € (–83,3%)

Die Holzerntemenge lag 2024 mit fast 2 Mio. Efm um ein Drittel über dem Hiebsatz von 1,5 Mio Efm. Begründet hat dies Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, mit einem Schadholzanteil von 75% („deutlich über Niveau 2023“), aber auch mit verstärkten Durchforstungen zur Stabilisierung des Waldes.

Die Aufwendungen der ÖBf für die Waldpflege waren 2024 mit 18,6 Mio. € so hoch wie noch nie (2023: 15,2 Mio. €), davon entfielen 9,7 Mio. € allein auf die Borkenkäferbekämpfung. Dies trage bereits Früchte: Das Borkenkäferholz sei im Vergleich zu 2023 „deutlich rückläufig“, so Andreas Gruber.

Im Ausblick setzt das Vorstandsduo auf Bestandesvielfalt, einen weiteren Ausbau Erneuerbarer Energie, auf die verstärkte Errichtung von energieeffizientem Wohnbau – und auf langfristige Partnerschaften. „Forst/Holz wird weiterhin unser Kerngeschäft bleiben. Wir werden auch in Zukunft Holz nicht primär über den Festmeterpreis verkaufen, sondern über eine gesicherte Holzversorgung unserer Abnehmer“, waren sich Georg Schöppl und Andreas Gruber einig.