Haix_Waldarbeit_Fällkeil.jpg

Thomas Moosbrugger ist mit Arbeiten im schwierigen Gelände vertraut. © hanno-meier@m-press.de

Haix

Halt im Hang

Ein Artikel von Hanno Meier | 30.11.2022 - 09:06

„Buchen haben an Deifel g’sehn“, sagt Thomas Moosbrugger – „und der Teufel schläft nie“, schließt eine steirische Volksweisheit nahtlos an. Thomas ist gelernter Forstarbeiter, Profi im Steilhang – und er weiß, wovon er spricht. Trotz aller Vorsicht bescherte ihm seine Tätigkeit schon mehr als einmal unangenehme Erfahrung mit spleißenden Hartholzstämmen. Zweimal endete die Sache auf dem OP-Tisch. „Einmal das Knie und einmal die Hüfte. Aber alles nochmal gut gegangen.“

Die Planai: Nicht nur für Schifahrer eine Herausforderung
Im Auftrag von Waldbesitzern durchforstet Thomas seit drei Jahren die Bergwälder rund um die Planai, den Hausberg von Schladming. So auch diesen Morgen. Das Mastseilgerät samt Winde hat Thomas mit dem Traktor bereits am Vortag den engen Waldweg Kehre für Kehre hochgezogen. Vier Stahlseile müssen die Winde sichern, bevor sie die tonnenschweren Bäume bergauf hieven kann, um sie oben an den Forwarder zu übergeben.

Schweres Gerät
Die zentnerschweren Sicherungstrosse der Seilwinde verlangen Handarbeit. Meter für Meter ziehen die Waldarbeiter ein Sicherungsseil nach dem anderen die Böschung hoch, bis sich vier Trosse von vier mächtigen Bäumen zur Winde spannen. Jetzt noch das Transportseil nach unten ziehen, verankern und dann ist Zeit für eine Jause. Im Wald schmeckt die Brotzeit doppelt gut und darf deftig sein. Denn der Job ist kein Zuckerschlecken.

Mit den Buchen, da musst du einfach verflixt aufpassen!


Thomas, Forstarbeiter

Eingeschraubte Metall-Spikes
Die Planai ist das ideale Gelände, um das neue Grip+Spikes-System von HAIX zu testen. In die aktuellen Forstschuhmodelle des bayerischen Herstellers, wie dem neuen PROTECTOR Forest 2.1 oder auch dem bewährten TREKKER Mountain 2.0, können Metall-Spikes eingeschraubt werden. Dafür sind in der Sohle vier Aufnahmepunkte vorgesehen. Die Spikes sind schnell eingedreht, halten bombenfest und helfen genau dort, wo es am wichtigsten ist: Über dicke Stämme wird nur selten geklettert. Aber die teils armdicken Äste, die nach den Fällarbeiten den Waldboden bedecken, haben den „Deifel“ gesehen: Nass, schmierig und extrem rutschig ist es hier. Kein Problem für die Spikes, die fünf Millimeter aus der Sohle ragen und sich in das Holz bohren. Beim normalen Gehen stören sie nicht, weil sie zwischen Absatz und Ballen genau im Steg platziert sind. Eben dort, wo man auf glitschigen Ästen leicht wegrutscht.

Ein spleißender Stamm
Ohne Grip kein Halt. Das ist nicht nur mit der Kettensäge in Händen ein Problem. Und wie es der Teufel will, spleißt ein Stamm, als Thomas mit der Säge mittendrin steckt. Es knallt! Drei Meter hoch reicht der Riss im Stamm – groß genug, dass Thomas schneller als Sprintlegende Usain Bolt Abstand nimmt. Jetzt ist Erfahrung gefragt – und Respekt. Doch die Profis wissen, was zu tun ist. Zehn Minuten später peitscht die Buche mit dumpfem Schlag den Steilhang hinab. Alles gut gegangen.

Respekt vor der Natur
„Mit den Buchen, da musst du einfach verflixt aufpassen“, sagt Thomas erleichtert. Zehnmal lieber schneide er Fichten und Tannen um. Doch was in den Bergwäldern rund um Schladming wächst, darauf hat er keinen Einfluss. Wohl aber darauf, was den gefährlichen Einsatz sicherer macht. Respekt vor der Natur, Erfahrung im Job und gute Ausrüstung bei der Arbeit. „Die besten Schuhe sind dafür gerade gut genug.“ Das ist diesmal keine Volksweisheit. Das hat Thomas am eigenen Leib erfahren.